Tor zum Nationalpark Schwarzwald

Zoologischer Stadtgarten Karlsruhe verstärkt Naturschutzgedanken


Ein Landschaftsausschnitt, so wie es auch im Schwarzwald sein könnte – so soll ab Herbst der neue Lebensraum der Luchse auf dem Lauterberg aussehen. In einer großen Naturanlage, bestehend aus Bäumen, Trockenmauern, Steilhängen und flachen Bereichen werden die Tiere künftig leben. Mit etwa 1.100 Quadratmetern steht den Luchsen zukünftig die zehnfache Fläche ihrer bisherigen Anlage zur Verfügung. Das neue Gehege, das am Fuße des Lauterbergs beim Südeingang am Bahnhof beginnt und bei den Eulenvolieren endet, soll einen Eindruck des eigentlichen Lebensraums vermitteln. Gleichzeitig erhalten die Besucher besondere Einsichten, um so das Verhalten der Tiere gut beobachten zu können. Zu einem späteren Zeitpunkt soll angrenzend noch eine Anlage für Auerhühner geschaffen werden. „Wir bauen hier das symbolische Tor zum Nationalpark Schwarzwald“, erläutert Zoo-Direktor Dr. Matthias Reinschmidt.

Panoramablick ins Gehege
Der Lauterberg werde inmitten der Stadt zu einem Teil der Natur, die wenige Kilometer entfernt beginnt. „Damit verankern wir den Naturschutzgedanken für unsere heimische Flora und Fauna noch fester im Zoo“, betont Reinschmidt. Von zwei neuen Besucherplattformen aus – eine davon barrierefrei – ergeben sich für die Zoobesucher interessante Ein- und Ausblicke: Die eine Plattform bietet einen Rundumblick über die Luchsanlage, die andere gibt durch eine Panoramascheibe den Blick ins Tal frei. „Mit dieser Anlage werden wir einen weiteren Schritt gehen zu einem Zoo, der nicht einfach nur Tiere zeigt, sondern Lebensräume, in denen die Besucher Tiere entdecken und beobachten können“, sagt Reinschmidt: „Es macht uns selbst Spaß, zu sehen, wie der Zoo sich weiterentwickelt. Das bekommen wir so auch von unseren Besuchern als Rückmeldungen. Es bestärkt uns, diesen Weg konsequent fortzusetzen.“

Erweiterung der Elefantenanlage
Die Umgestaltung des Zoos geht mit einem weiteren Großprojekt im September weiter. Mit der Erweiterung des Außengeländes der Elefantenanlage von 1.100 auf rund 3.000 Quadratmeter steht auch den vier Elefanten zukünftig deutlich mehr Platz zur Verfügung. Damit wird die Altersresidenz für Asiatische Elefantenkühe weiter ausgebaut (siehe auch Seite 4). Eine der Seniorinnen ist die 62-jährige Rani. Mit ihrem stolzen Alter, das mit menschlichen 100 Jahren vergleichbar ist, ist sie der älteste Elefant in Deutschland. Aber nicht nur die Elefanten profitieren von der neuen Außenanlage. Das Gelände wird im Wechsel auch von den Flusspferden genutzt werden. Wenn abends die Elefanten ins Haus gehen, dürfen die hauptsächlich nachtaktiven Flusspferde auf den großen Außenbereich.