Drei Fragen an...

... Zootierärztin Anna Hein

Wie sieht das Aufgabengebiet einer Tierärztin im Zoo aus?

Anna Hein: In erster Linie geht es um die ständige Betreuung des Tierbestands. Dazu gehört es, so zu beraten, dass die Tiere so gehalten werden, dass sie gesund bleiben, zum Beispiel durch artbezogene Unterbringung, Pflege und Ernährung. Auch Impfungen und regelmäßige Kotuntersuchungen spielen eine große Rolle. Der Tierarzt im Zoo ist außedem für viele organisatorische Aufgaben verantwortlich: zum Beispiel die Erstellung von Futter- und Desinfektionsplänen sowie die Vorbereitung von Transporten. Auch die Teilnahme an verschiedenen Forschungsprojekten, der Austausch mit Kollegen und stetige Weiterbildung sind wichtiger Teil der Arbeit. Dazu kommen alle sonstigen Behandlungen, wie Verletzungen oder Erkrankungen.


Wie gewinnen Sie das Vertrauen der Tiere, beispielsweise, wenn es um eine Impfung geht?

Hein: Mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen – in Einzelfällen hilft auch „Bestechung“ mit Leckerlis.Wir versuchen, so viele Tiere wie möglich durch Medical Training an Behandlungen zu gewöhnen. Bei nervösen Tierarten wie Zebras ist das oft schwierig, dann kommt eher das Blasrohr für die Impfung oder Medikamentengabe aus der Distanz zum Einsatz.


Welche Eigenschaften sind für diesen Beruf besonders wichtig?

Hein: Neben dem medizinischen Know-how braucht es ein gutes Feingefühl für die Tiere. Vor allem auch Improvisationsvermögen und Ideenreichtum, denn nicht für alle Tierarten existieren passende Instrumente. Da kann es schon mal passieren, dass man eine Narkosemaske aus einer PET-Flasche basteln muss.