Die Entscheidung traf die Business-Studentin spontan, sie hatte nicht unbedingt von einer Karriere als Model geträumt, sondern wollte einfach mal dabei sein. „Das Wichtigste ist eine positive Ausstrahlung“, sagt Elisabetha Sadykov, die in Interviews und vor dem Blitzlichtgewitter der Fotografen locker und ausgeglichen bleibt. Neun Tage lang haben sich die 24 Finalistinnen intensiv auf die große Wahl im Europa-Park vorbereitet und hatten viel Spaß. „Es gab keine Konkurrenz, wir haben uns untereinander geholfen“, meint Sadykov und widerspricht lachend dem Klischee des Zickenkriegs unter Schönheiten. „Wir haben wirklich eine tolle Zeit auf Fuerteventura miteinander verbracht, viele Shootings erlebt, wurden trainiert, gestylt und bestens vorbereitet auf den Laufsteg“, erklärt sie und ergänzt lachend: „Ich habe festgestellt, dass ich doch länger auf High-Heels laufen kann als gedacht und der Workshop für Make-up-Tricks hat mir auch weitergeholfen.“

Während der Vorbereitungszeit wurden sie wie Promis promotet. Auf ihrer Tour, die sie unter anderem ins Europäische Parlament in Straßburg führte, machten die Finalistinnen einen Zwischenstopp im Wirtshaus zur Geroldsauer Mühle, wo Inhaber Peter Schreck die schönen Damen mit einer leckeren Suppe verwöhnte, bevor sie ein Ständchen brachten. Gemeinsam mit dem Sänger Pascal Marshall sang der schönste Chor der Republik das Loblied auf die Kurstadt „In Baden-Baden“, das auf Initiative des Fotografen Klaus Schultes entstand.

Vor allem der Refrain ging den Schönheiten leicht von den Lippen und sie brachten ihn mit Inbrunst vor: „Baden-Baden ist toll, liebenswert und einfach wundervoll, Baden- Baden ist „in“, Baden-Baden ... da muss man hin!“ Miss Baden-Württemberg ist von dem Song begeistert: „Das Lied spiegelt die Stadt, es sagt alles über Baden-Badens Vorzüge aus, vom Festspielhaus über Rennbahn bis zur Gastronomie und der Kunst, mir gefällt das super.“ Die Stadt habe viel Potenzial und eine große Zukunft, davon ist Sadykov überzeugt. Ihr Traum ist es, die Region stärker zu vertreten und Menschen in ganz Deutschland von ihrer Wahlheimat zu überzeugen.

Die langhaarige Schönheit wird nicht gerne in eine Schublade gesteckt und wehrt sich gegen Vorurteile. Sie hat noch nie eine Diät gemacht, ist weder leicht beeinflussbar noch oberflächlich. „Die Menschen sollten uns kennen lernen, bevor sie behaupten, alle Miss-Anwärterinnen seien dumm. Viele von uns studieren, unter den Finalistinnen sind vier Lehrerinnen, wir gehen sehr respektvoll miteinander um“, berichtet Miss Baden-Württemberg.

Geboren ist sie in Kasachstan, lebt aber schon ihr halbes Leben lang in Deutschland und wohnt in Baden- Baden. „Ich bin ein echter Fan der Kurstadt. Es ist schade, dass immer weniger junge Menschen die Vorzüge von Baden-Baden kennen und schätzen. Dabei gibt es hier wunderschöne Natur, tolle Kneipen und auch sonst alles, was das Herz begehrt. Ich jogge gerne entlang der Oos, besuche regelmäßig Fitnessstudios oder entspanne mich in der Caracalla Therme. So ein vielfältiges Angebot zu haben, ist ein großer Luxus. Außerdem fühle ich mich hier immer sicher“, meint die schlanke Studentin. Schwarze enge Leggins, kurze Jacke, cremefarbenes Top, passende Clutch und High-Heels, so fühlt sich die hübsche Frau mit dem Pferdeschwanz auch privat am wohlsten. Der Schmuck ist farblich perfekt aufs Outfit abgestimmt. Längst ist die Miss-Wahl kein Ereignis nur für perfektes Äußeres. Bewertet werden neben Schönheit vor allem Charakter, Charisma, Haltung und Stil. Schon die berühmte Coco Chanel wusste: „Schönheit reicht, um ins Auge zu fallen. Aber man benötigt Charakter, um im Gedächtnis zu bleiben!“

Kein Problem für die Studentin Elisabetha Sadykov: „Ich bleibe immer positiv und suche nach einer Lösung.“ Die Stunden vor der Wahl seien, so die Insiderin, wie im Fluge vergangen und alle hatten fleißig ihre Kleider anprobiert und die Choreografien geprobt. Als Europa-Park-Inhaber Roland Mack nach einer großartigen Show, zu der rund 900 Gäste geladen waren, das Ergebnis verkündete, herrschte Hochspannung: Die brünette Lehrerin Lena Bröder wurde zur Miss Germany gekürt. Enttäuscht war Elisabetha Sadykov jedoch nicht: „Mir ging es gar nicht nur um den Titel. Ich habe in den drei Wochen davor so viel gelernt, das nimmt mir keiner mehr. Es war bestens und straff organisiert, ich habe erkannt, dass ich sehr belastbar bin und verschiedene Herausforderungen super bestehe.“ Jetzt freut sich die junge Frau darauf, endlich wieder mehr Zeit für die Familie zu haben und mitzuerleben, wie ihre kleine Schwester Eva aufwächst und sprechen lernt. Dennoch hat sie tolle Connections, neue Freundinnen und jede Menge Fans auf Instagram.

„Als amtierende Miss Baden-Württemberg nehme ich gerne meine repräsentativen Aufgaben wahr. Nächstes Jahr will ich mein Business-Administration-Studium mit dem Bachelor abschließen“, verrät die Wahl-Baden-Badenerin ihre Pläne.

Ute Bauermeister