Spektakuläres Kunstwerk

Vielbestaunte Skulptur "Ammolite 2017"

Kunst spielt im Europa- Park eine große Rolle. Als spektakulären Blickfang hat jetzt die amerikanische Künstlerin Mary Ann Toots Zynsky eine Skulptur eigens für das Fine Dining Restaurant „Ammolite – The Lighthouse Restaurant“ geschaffen. Das dreiteilige Objekt mit dem Titel „Ammolite 2017“ ist aus hauchdünnen Glasfäden geschmolzen und wurde inspiriert von der Architektur des mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurants. Mehr als 225 Kilometer feine Glasfäden wurden zu der einzigartigen Skulptur verschmolzen. Toots Zynsky ist eine international anerkannte Künstlerin, die in Boston lebt und arbeitet. Ihre Werke sind weltweit in Museen, wie dem Museum of Modern Art (MOMA) in New York ausgestellt. Hillary Clinton und Elton John besitzen Werke von Toots. Beim Betrachten der Skulptur entdecken die Gäste im „Ammolite“ Zartheit, Bewegung, Glanz, Tiefe, Transparenz ...

www.ammolite-restaurant.de

Ein Gespräch mit Mary Ann Toots Zynsky:

Wie kam es zu der Idee für das Kunstobjekt im Restaurant Ammolite?
Mary Ann Toots Zynsky: Die aufwendige und perfekt aufgebaute farbliche Ausstattung und der Name des Restaurants Ammolite waren für mich eine wunderbare Inspirationsquelle.
Was war die Idee zu dieser ungewöhnlichen Form?
Toots Zynsky: Als ich den Namen des Restaurants zum ersten Mal von meiner deutschen Galeristin hörte, die meine Arbeiten in Baden-Baden ausstellt, begann ich Ammolite-Versteinerungen und ihre Spiralform zu studieren. Das ist eine faszinierende Story.
Gibt es bereits Arbeiten in dieser Form oder ist das etwas ganz Neues?
Toots Zynsky: Das Werk für das „Ammolite“ ist etwas komplett Neues für mich und eine große Herausforderung, was Form und Maßstab angeht. Ich nutzte die fein geschmolzenen Fäden von Glas, die ich dann im Brennofeneinschmelze, um diese für meine Möglichkeiten sehr große Skulptur zu schaffen. Dieses Kunstwerk hat einen herausragenden Platz in dem erstklassigen Restaurant gefunden. Solch ein Projekt hatte ich weltweit bislang noch nie.
Wie funktioniert das eigentlich mit den verschmolzenen Glasfäden?
Toots Zynsky: Das ist eine über 30-jährige Geschichte. Aber kurz und bündig erklärt: Es ist das Ergebnis meiner Arbeit mit Glas in vielerlei Hinsicht. Glasblasen, Absenken, Ofenformung – so ging das in den ersten Jahren und dann war Pause für sechs Jahre. Als ich danach neu anfing, hatte ich in Gedanken alles Gelernte rekapituliert und die Informationen erschienen für mich neu geordnet in neuen Mustern. Ich begann zu arbeiten und blieb dabei. Mich faszinierte das Experimentieren und Lösen der Probleme, denen ich begegnete. Und ich wollte und musste sie lösen, denn ich hatte viele Ideen, die ich unbedingt umsetzen wollte. Technik und technische Probleme sind dabei immer nur Mittel zum Zweck – und das scheint überhaupt nicht aufzuhören. Ich habe eine Vorrichtung entwickelt, mit deren Hilfe ich feine Glasfäden ziehen kann. Dann komponiere ichein Bild: Dabei werden die verschiedenfarbigen Fäden flach zusammengelegt und bei circa 400 Grad verschmolzen. Wobei die Glasfäden noch ihre Struktur behalten und nicht komplett verschmelzen. Erst dann beginnt in weiteren komplizierten Schritten das Entwickeln der eigentlichen Form mit ihrer Faltenbildung.

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Wo finden Sie Inspirationen für Ihre künstlerische Arbeit?
Toots Zynsky: Überall. Musizieren und Tanzen gehören dazu, das habe ich immer geliebt. Tatsächlich war es meine Liebe zum Tanz, die mich zum Glasblasen führte. Im Glasstudio war ich dauernd in Bewegung, genau wie die übrigen Leute, die ständig umeinander gingen – das alles erschien mir wie eine improvisierte Choreografie. Ja, und Musik ist für mich Farbe und Stimmung und Herz und Seele – und alles andere dazu. Ich bin immer wieder auf der Suche nach Musik, die ich noch nicht kenne.
Sie haben lange Zeit in Paris und Amsterdam gelebt und diesseits wie jenseits des Atlantik gearbeitet …
Toots Zynsky: … Umgebungswechsel haben mich immer beflügelt. Andere Luft, andere Sprache und Kultur, mein nächster Arbeitsplatz – auch, dass ich manchmal einfach weg bin und schwer erreichbar – das gibt mir Freiheit. Besonders gerne bin ich immer wieder in Holland und fahre mit dem Fahrrad überall hin. Dann fühle ich mich wieder wie ein Kind. Ich arbeite leichter mit viel frischer Luft um meinen Kopf. Da fühle ich mich rundum wohl.

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… und welchen Einfluss hat Venedig?
Toots Zynsky: ... Venedig ist ein ewiges Wunder. Ich war unzählige Male dort und immer wieder erliege ich seinem Zauber und entdecke immer für mich etwas Neues und Außerordentliches.
Was sind Ihre nächsten großen Ausstellungsprojekte?
Toots Zynsky: Ich habe seit Jahren einen sehr dichten und intensiven Ausstellungs-Plan. Das ist sehr schön für mich, aber auch sehr anstrengend. Mit jeder Ausstellung versuche ich, mich selbst zu überdenken, neu zu erfinden und neue Formen zu schaffen. Meine nächsten Ausstellungen werden in Toronto und New York – und 2018/2019 auch wieder in Baden-Baden sein.
Sie lieben die feine Küche, was mögen Sie an der europäischen Küche besonders?
Toots Zynsky: Ich liebe jede Art von Essen! Ich habe schon auf drei Kontinenten gelebt und fünf sehr intensiv bereist, dabei spielte das heimische und regionale Essen eine sehr große Rolle. Der Südwesten Deutschlands, Südbaden, der Schwarzwald, Baden-Baden und die gesamte Region sind einzigartig. Ich komme immer sehr gerne hierher – vor allem in der Spargelzeit. Die Küche hier ist sehr exquisit – mit vielen neuen kulinarischen Highlights, die es zu entdecken und zu genießen gibt.