Radeln ohne Grenzen im Pamina-Raum

Zahlreiche Wege verbinden das Elsass und Baden

Ob mit E-Bike oder Kinderanhänger, sportlich oder gemütlich – eine Fahrradtour bietet sich zu jeder Jahreszeit an. Eine große Anzahl an abwechslungsreichen Radwegen sind in der Pamina-Region – Baden, Pfalz und Elsass – erschlossen und ausgeschildert, so dass jeder Radler das Richtige für sich findet. Es gibt kürzere Tagesausflüge und längere Wege, die in Etappen aufgeteilt werden können. Dazu gehört beispielsweise der grenzüberschreitenden Rhein-Park-Radweg, der sich über knapp 94 Kilometer erstreckt und das Elsass mit Baden verbindet. Umgeben vom Schwarzwald- und Vogesen-Panorama schlängelt sich der Radweg durch das Rheintal und die Rheinauen. Zahlreiche Natur, Kultur- und Kulinarik-Highlights säumen die Strecke. Der Weg ist durchgehend mit einem eigenen Routenlogo – einem stilisierten Radler – beschildert und größtenteils asphaltiert. Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in fast allen Orten an der Strecke. Auf deutscher Seite führt die Route von Rheinmünster aus über Bühl, Sinzheim und Baden-Baden nach Iffezheim. Auf französischer Seite durchquert der Weg die Orte Seltz, Hatten, Betschdorf, Soufflenheim und Drusenheim. Über die deutsch-französische Grenze geht es entweder mit der Fähre oder über die Wintersdorfer Brücke.

Familienfreundliche Strecke

Doch auch kürzere Touren durchziehen die Pamina-Region, die sich geografisch gesehen beidseits des Rheins zwischen Leimersheim (Pfalz), Eggenstein-Leopoldshafen (Baden) und Gambsheim (Elsass) erstreckt. Rund 960 Quadratkilometer umfasst die Region, in der derzeit elf Museen, zwei Naturschutzzentren und über 70 Stationen am Wegesrand zu entdecken sind. Es gibt Rheinpark-Guides, die Besucher durch die Landschaft führen, und die Geschäftsstelle, bei der es allerlei Infos gibt, ist in Rastatt-Ottersdorf ansässig. Eine einfache Radtour, die alle drei Pamina-Landstriche verbindet, führt über knapp 30 Kilometer von Neuburgweier aus bis nach Wissembourg. Unterwegs ist man überwiegend auf dem „Pamina-Radweg Lautertal“. In Neuburgweier setzen Radler mit der Fähre nach Neuburg über. Durch die Pfalz und den Bienwald geht es auf der familienfreundlichen Strecke bis zur deutsch-französischen Grenze zwischen den Schwester-Ortschaften Scheibenhardt (D) und Scheibenhard (F). Von dort ist es nur noch eine kurze Strecke bis nach Wissembourg oder zurück nach Deutschland durchs Weintor in Schweigen-Rechtenbach.

Gut erhaltene Forts

Nicht nur für historieninteressierte Sportler verspricht der Radweg zu den Forts Spannung. Denn auf 85 Kilometern führt die Strecke an 19 Befestigungsanlagen vorbei: 16 auf französischer und drei auf deutscher Seite. Manche von ihnen sind noch gut erhalten, von anderen sind lediglich ein paar Steine übrig. Diese Tour bietet sehr viel, egal ob Radler sie in kleinen Etappen oder in einem Stück erkunden wollen. Der Radweg führt bei Kehl durch Auenheim, Neumühl und Sundheim. Dann passiert man den Rhein und fährt weiter an Illkirch vorbei. Ein Teil der Strecke führt besonders schön an Kanälen entlang. So geht es in einem großen Kreis einmal um Straßburg herum, in die Stadt selbst kommt man allerdings auf diesem Weg nicht. Das ist auf dieser Strecke anders: Wer die Grenzregion um das Renchtal erkunden möchte, ist nämlich mit den diversen Renchtal-Radtouren auf der richtigen Spur. Die Tour Nummer 8 beispielsweise führt auf rund 63 Kilometern zur Europastadt Straßburg. Es geht ab Oberkirch im Schwarzwald durch schmucke Ortschaften und die Stadt Kehl über die Rheinbrücke in die Stadt hinein.

Straßburg wartet mit einer spannenden Geschichte und hier heißt es für Radler: absteigen. Denn bei einem Stadtspaziergang lässt sich unter anderem das sehenswerte Münster am besten erkunden. Wieder auf dem Sattel führt die Renchtal-Tour dann über die Europabrücke aus der Stadt hinaus und durch Willstätt, Appenweier und Nußbach zum Ausgangspunkt der Tour zurück.

Planung ist bei all diesen und sonstigen Radtouren die beste Vorbereitung: Wer einen längeren Ausflug machen möchte, sollte sich vorher über die An- und Abreise informieren. Außerdem über aktuelle Streckensperrungen oder Umleitungen. Vor allem bei einer Tour ins französische Nachbarland sollte man beachten, dass es unterwegs eventuell kein deutsches Handy- und Datennetz gibt. Je nach Witterung angepasste Kleidung, ein kleines Fahrrad-Reparatur-Set und etwas Proviant sollten auch nicht fehlen, insbesondere wenn man mit Kindern unterwegs ist. Für die detaillierte Planung und weitere Infos empfehlen sich diese Anlaufstellen.

Janina Croissant

Rhein-Park-Radweg:
www.radfahrenimelsass.de und www.pamina-rheinpark.org. Detaillierte Streckeninformationen zur Radtour werden in einer topographischen Karte im Maßstab 1:60.000 präsentiert. Erhältlich ist die zweisprachige Karte beim Informationsbüro des PAMINA-Rheinpark/Parc Rhénan, im Landratsamt Rastatt sowie bei vielen Tourismusbüros in der Region.

Von Neuburgweier nach Wissembourg:
www.vis-a-vis-pamina.eu, www.pfalz.de, www.radwanderland.de, www.wandercroissant.com

Radweg zu den Forts:
www.kehl.de, dort steht ein Flyer mit Infos zu den geöffneten Forts zum Download bereit. Infos auch unter www.radfahrenimelsass.de

Renchtal-Radtour:
www.tourismus-bw.de, schwarzwald-tourismus.info, dort stehen die GPX-Daten der Tour zum Download bereit.