Konjunktur auf hohem Niveau

Bau- und Ausbauhandwerk meldet längere Auftragsreichweiten

Die Handwerkskonjunktur im Bezirk der Handwerkskammer Karlsruhe hat zum Jahresende 2018 noch einmal ordentlich Gas gegeben. Im IV. Quartal 2018 waren 79,4 Prozent aller befragen Betriebe mit ihrer Geschäf tslage zufrieden. Einen schlechten Geschäftsverlauf meldeten dagegen nur 2,5 Prozent. Die Kapazitätsauslastung der Betriebe lag 2018 auf einem hohen Niveau. Konnten 2017 insgesamt 11,7 Prozent über ihre Kapazitätsgrenzen hinaus produzieren, so waren dies bei der Befragung zum Jahresende 15,7 Prozent. Mehr als die Hälfte der Unternehmen (57 Prozent) hatten eine Auslastung zwischen 81 und 100 Prozent. Das Baugewerbe erwies sich einmal mehr als Konjunkturlokomotive.

Die Auftragsreichweiten sind gewachsen, der Auftragsbestand im Bauhauptgewerbe hatte einen Median von 14,5 Wochen und einen Mittelwert von 22 Wochen. Von einem hohen Niveau ausgehend, konnten die Betriebe im Berichtsjahr ihre Umsätze deutlich steigern.

Schwung mitgenommen

Die gute Konjunktur spiegelte sich auch im Beschäftigungsverhalten wider. Beispielsweise im IV. Quartal 2018 stellten 11,5 Prozent der Betriebe neue Mitarbeiter ein, während sich bei 7,1 Prozent der Personalstamm verringerte. Dabei waren es insbesondere fehlende Fachkräfte, die ein größeres Beschäftigungswachstum bremsten. Den Schwung nahm das Handwerk 2019 mit. Bei relativ vollen Auftragsbüchern und einer hohen Kapazitätsauslastung wurden die Betriebe – auch angesichts der zahlreichen nach unten angepassten Vorhersagen vieler Wirtschaftsprognoseinstitute – allerdings etwas verhaltener, was die künftige Geschäftsentwicklung betrifft. Ende Juni 2019 berichten 71,6 Prozent der Betriebe von einer guten Geschäftslage, 7,6 Prozent gehen davon aus, dass sich die Geschäftslage deutlich verschlechtern wird. Die Folgen der schwieriger werdenden Exportgeschäfte dürften im Handwerk aber vom privaten Konsum und der guten Baukonjunktur kompensiert werden.