Ausbildung

Lehrlingsrolle mit Zuwächsen

Das Jahr 2018 hat bei den Lehrlingszahlen positiv abgeschlossen, die Zahl der neuen Lehrver träge zeigte nach oben. Ob allerdings das Mitte 2019 beschlossene Berufsbildungsmodernisierungsgesetz das richtige Signal sendet, wird im Handwerk kritisch betrachtet. Die vorgesehene Einführung einer bundesweit einheitlichen, staatlich festgelegten Mindestvergütung wird den unterschiedlichen Situationen der Betriebe nicht gerecht.

Attraktive Ausbildungsvergütungen sind zwar gerade in Zeiten eines hohen Nachwuchs- und Fachkräftebedarfs wichtiger denn je. Die Höhe von Azubi-Vergütungen sollte jedoch allein Sache der Sozialpartner sein, die zielgenaue und sachgerechte Lösungen finden. Eine Mindestausbildungsvergütung wird besonders kleine Handwerksbetriebe in strukturschwachen Regionen belasten. Generell ist zu befürchten, dass sich eine Reihe von Betrieben aus der Ausbildung verabschiedet.

Kurve zeigt nach oben
Die Strukturentwicklung der Handwerksrolle bei den Lehrlingen beeinflusst mittel- und langfristig auch die Situation bei den Fachkräften. Generell gilt: Je weniger Anlage-A-Berufe eingetragen sind, desto weniger Ausbildung findet statt. Umso er freulicher, dass im Kammerbezirk Karlsruhe – bei leicht rückläufigen Betriebszahlen mit Meisterpflicht – im Jahr 2018 die Lehrlingsrolle trotzdem ein Plus von zwei Prozent auf ingsgesamt 2.526 neu eingetragene Lehrverhältnisse verzeichnet hat. Auch die Ausbildung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund – 190 Neuverträge – ist ein wesentlicher Faktor, der zu dem Plus beigetragen hat. Insgesamt bildeten im Bezirk der Handwerkskammer Karlsruhe im letzten Jahr 2.970 Betriebe 6.087 Jugendliche aus. Zahlenmäßig stärkste Ausbildungsberufe sind Kfz-Mechatroniker, Anlagenmechaniker, Elektroniker und Friseure.