Das Handwerk im Bezirk der Handwerkskammer Karlsruhe hat am Jahresende 2018 zum ersten Mal mehr als 19.000 Mitgliedsbetriebe gezählt. Der neue Höchststand von 19.073 Betrieben ist allerdings nur auf den Anstieg bei den zulassungsfreien Anlagen B1 (+103) und B2 (+160) zurückzuführen. Das zulassungspflichtige Handwerk der Anlage A musste im letzten Jahr Rückgänge (-111 Betriebe) in Kauf nehmen. Es zählt in den vier Land- und drei Stadtkreisen im Bezirk der Handwerkskammer Karlsruhe 10.686 Betriebe. Beispielsweise im Nahrungsmittelhandwerk gibt es seit Jahren Konzentrationsprozesse. Die Anzahl der Filialen nimmt zwar zu und die Zahl der dort beschäftigten Personen geht damit nicht zurück, aber die Statistik der Handwerksrolle weist weniger Betriebe aus. Der Anstieg im zulassungsfreien Handwerk ist besonders auf drei Gewerke zurückzuführen: Gebäudereiniger (+58), Fotografen (+66) und Kosmetiker (+127).

Im Bezirk der Handwerkskammer Karlsruhe wurden im letzten Jahr 1.937 Eintragungen und 1.785 Löschungen in der Handwerksrolle vollzogen. Während es im zulassungspflichtigen Handwerk 593 Löschungen gab (im Verhältnis zu den aktuell 10.686 Betrieben sind dies 5,6 Prozent), waren es bei den 8.387 Betrieben im zulassungsfreien Handwerk 1.192 Löschungen – also 14,2 Prozent. Insbesondere in den ersten Jahren der Selbstständigkeit ist die Bestandsfestigkeit der Betriebe mit Meisterqualifikation deutlich höher. Nach fünf Jahren sind ungefähr zwei Drittel aller neugegründeten Meisterbetriebe noch am Markt tätig, bei den zulassungsfreien Gewerken übersteht dagegen nur ein Drittel die schwierige Gründungsphase

Schwierige Suche nach Nachfolgern

Ein großes Problem in nahezu allen Gewerken ist die Unternehmensübernahme. Im zulassungspflichtigen Handwerk ist jeder dritte Betriebsinhaber älter als 56 Jahre. Perspektivisch steht bei vielen dieser Unternehmen in den nächsten zehn Jahren eine Betriebsübergabe an. Jedoch müssen selbst Betriebe, die erfolgreich am Markt bestehen, schließen, weil die Suche nach einem Nachfolger erfolglos bleibt. Die Handwerkskammer Karlsruhe bietet zahlreiche Unterstützungsangebote an, um Betriebsübergeber und potenzielle Übernehmer zusammenzuführen und auf dem Weg in die Selbstständigkeit zu helfen.

100.000 Beschäftigte

Das Handwerk ist ein bedeutender wirtschaftlicher Faktor in der Region. Die Betriebe erzielten mit ihren Mitarbeitern ein Umsatzvolumen von rund 13 Milliarden Euro, die Beschäftigtenzahl lag mit einem leichten Plus bei circa 100.000 Personen.