Baden-Baden im Blick der Weltöffentlichkeit

G20-Gipfel der Finanzminister/Besuch des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama

 Kurze Zeit nach der G20-Tagung erhielt Barack Obama in Baden-Baden den Deutschen Medienpreis.

„Wir wollen der Welt zeigen, wie schön Deutschland ist“, bringt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble das G20-Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs auf den Punkt. Wo ginge das besser als in Baden-Baden? Und schon wenige Wochen später richten sich erneut die Kameras aus aller Welt auf die Kurstadt an der Oos: Der ehemalige amerikanische Präsident Barack Obama erhält den Deutschen Medienpreis und schlendert gemütlich über die Lichtentaler Allee. Weltpolitik mitten im Herzen des Bezirks der Handwerkskammer Karlsruhe.

Baden-Baden erweist sich für die Delegationen aus aller Welt als optimaler Gastgeber. Sympathisch und herzlich, aber auch gleichermaßen präzise und perfekt in der Organisation. Baden-Baden kann bei solchen hochkarätigen Ereignissen in der weltweiten Champions League mitspielen. Oberbürgermeisterin Margret Mergen: „Die Kosten dafür kommen mehrfach wieder zurück. Immerhin gehen die wunderschönen Bilder von Baden Baden millionenfach um die Welt, eine unbezahlbare Werbung.“

Profitiert haben auch Hotellerie, Gastronomie, Handel sowie Veranstaltungsräume wie Kurhaus und Kongresszentrum. 

Nora Waggershauser, Chefin der Baden-Baden Kur und Tourismus GmbH: „Alle Hotelbetten waren in der Zeit des G20-Gipfels belegt.“ Herzstück war Brenners Parkhotel, in dem die meisten Delegationen und Minister übernachteten. Brenners-Parkhotel-Chef Frank Marrenbach: „Es war schon eindrucksvoll, so viele hochkarätige Politiker gleichzeitig bei uns im Haus zu haben, sie haben sich sichtlich wohlgefühlt und es gab sehr viel persönlichen Dank und Lob für die gute Gastfreundschaft, das ist uns alle der schönste Lohn.“

Gastgeber großer Zusammenkünfte

Die Baden-Badener nahmen die hohen Sicherheitsauflagen mit Gelassenheit, wer in die hermetisch abgeriegelte Sicherheitszone hinein wollte, benötigte spezielle Ausweise und wurde von zwei Polizisten bis zum Verlassen der Zone „begleitet“. Alles verlief dennoch entspannt und reibungslos. Oberbürgermeisterin Mergen verweist auf die Tradition anderer Großveranstaltungen, die den Namen Baden-Baden ins Rampenlicht der Weltöffentlichkeit gebracht haben: Der Nato-Gipfel 2009 oder der 11. Olympische Kongress 1981 und der „Zehnfürstenkongress“ im Jahr 1860.

Für den G20-Gipfel hatten sich die Organisatoren noch etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Eine Kunstaktion zusammen mit dem österreichischen Künstler Ernst Handl und dem Museum Frieder Burda: der „Globale Stone Garden“. Teil der Kunstaktion: alle Teilnehmer des Gipfels, Schüler aus dem Raum Baden-Baden und viele Polizisten. Jeder von ihnen konnte eine eigene Botschaft oder ein kleines Kunstwerk auf einem großen Rheinkieselstein verewigen, der danach mit einem UV-Schutzlack dauerhaft gesichert wurde. 

Mehr als 1.000 solcher Steine wurden in Handls „Weltbaum“ aus Stahl verewigt, den eine Weltkugel, gefüllt mit den Steinen, ziert. Nach dem Auftakt im Museum Frieder Burda fand das Kunstwerk einen Platz im Innenhof des Baden-Badener Rathauses. Später soll der „Global Stone Garden“ dauerhaft im Bundesfinanzministerium in Berlin präsentiert werden. Eine Botschaft des Friedens aus Baden-Baden, die in alle Welt ausstrahlt. Sammler Frieder Burda: „Wie schön, dass die Finanzexperten aus aller Welt auch offen sind für Inspirationen durch Kunst und Kultur.“

 Finanzminister Wolfgang Schäuble im Gespräch mit Andreas Hack, Küchenchef des Festspielhauses Baden-Baden, Drei-Sternekoch Harald Wohlfahrt, Martin Herrmann, Küchenchef des Hotels Dollenberg und Bernd Werner, Küchenchef von Schloss Eberstein (von rechts nach links).

Badische Spezialitäten vom Feinsten für die Gäste aus aller Welt

Auch das Festspielhaus Baden-Baden präsentierte sich als perfekterGastgeber und servierte den 130 Gästen das Beste, was die regionale Spitzenküche zu bieten hat: ein Dinner mit Deutschlands bestem Koch, Harald Wohlfahrt (Traube Tonbach), sowie den Sterneköchen Martin Herrmann (Dollenberg) und Bernd Werner (Schloss Eberstein).

Ein kleiner Auszug: Murgtal Saibling mit Basilikum Schaum, feines von der heimischen Wachtel, Gänseleber. Zum Hauptgang Kalbsmedaillon und Kalbsbäckle im Kräutermantel dazu Spitzmorcheln. Zum Schluss ein Schwarzwälder Kirschdessert mit Schokolade und Kirscheis. Die Gäste waren begeistert und Gastgeber Wolfgang Schäuble bedankte sich persönlich bei den Köchen. Harald Wohlfahrt: „Wir haben natürlich auch auf andere Kulturen Rücksicht genommen, deshalb war der Hauptgang ohne Schwein und es gab einen vegetarischen Hauptgang: Risotto mit gebratenen Kräutersaiblingen und glacierten Spitzmorcheln.“

Und Ausnahmekoch Harald Wohlfahrt durfte wenige Wochen später gleich nochmal das Beste vom Besten auf den Tisch zaubern: Kalbsnuss im Heumantel, Zander auf Paprika-Sauerkraut, Hummer und eine Lachsauswahl. Das alles für Barack Obama, der mit dem 25. Deutschen Medienpreis geehrt wurde. Preisstifter Karlheinz Kögel aus Baden-Baden war glücklich, dass es nach monatelangem Hin und Her am Ende doch noch geklappt hat mit Obamas Besuch in Baden-Baden. Hillary Clinton soll hinter den Kulissen kräftig mitgeholfen und für Baden-Baden geworben haben.

Nach dem Kurzbesuch Obamas, der die vielen Fans und Schaulustigen ein wenig enttäuschte, weil er über einen Seiteneingang, unbeobachtet von der Öffentlichkeit, an den Schauplatz des Geschehens kam, ist nicht auszuschließen, dass manch ein enttäuschter Fan Obama bald mal auf der Lichtentaler Allee, im Museum Frieder Burda oder bei den Geroldsauer Wasserfällen trifft. Weshalb? Oberbürgermeisterin Margret Mergen und Tourismuschefin Nora Waggershauser schenkten Obama „eine Woche Baden- Baden“ mit allem Drum und Dran. Natürlich auch für Gattin Michelle Obama und ihre Töchter.

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Horst Koppelstätter