Was ist Nachhaltigkeit eigentlich? Laut der UN-Kommission für Umwelt und Entwicklung von 1987 ist sie wie folgt definiert: „Nachhaltige Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“ Demnach ist das Familienunternehmen Mack ein Musterbeispiel für Nachhaltigkeit. „Wir denken in Generationen“, lautet die Devise – und das seit 1780!
Bis vor die Französische Revolution reichen die Wurzeln des Produktionsbetriebs der Familie Mack, der seit einigen Jahren Mack Rides heißt. Damals gründete der Wagnermeister Paul Mack in Waldkirch eine Stellmacherei. „Seine Welt war harte Arbeit ohne vielversprechende Zukunft“, beschrieb der Verfasser einer Firmenhistorie, Willi Thoma, den Anfang. Doch schon Pauls Sohn Heinrich änderte die Aussichten ganz gewaltig. Aus einem Einmannbetrieb entwickelte Heinrich Mack ein Unternehmen, das sich auf elegante Landauer-Kutschen ebenso verstand wie auf so genannte Omnibuswagen – mächtige, von bis zu 20 Pferden gezogene Postkutschen. Außerdem stellte er die entscheidende Weiche: Waldkirch war ein Ort berühmter Orgelbauer. Mack lieferte Spezialwagen zur Beförderung der Orgeln und bereitete so den Weg zu den Jahrmärkten, wo die Instrumente auch gespielt wurden.
1921 die erste Achterbahn gebaut
Nachdem in den ersten 120 Jahren bei Mack Karren, Kutschen und Karossen entstanden, spezialisierte sich die Firma, mittlerweile in der vierten Generation, Anfang des 20. Jahrhunderts schließlich auf das Schaustellergewerbe. Es entstanden Orgelwägen, Karusselle und alle Arten von Spezialfahrzeugen für Schausteller. Im Jahr 1921 baute das Unternehmen sogar seine erste Achterbahn, damals noch aus Holz. Selbst die wirtschaftlich schwierige Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg konnte der Expansion kaum etwas anhaben. 1957 flitzte zum ersten Mal eine „Wilde Maus“ über ihre Fahrschiene – der Fahrspaß-Klassiker für die ganze Familie. Damals glückte der Sprung in die USA – die Welt wurde zum zu Hause des Unternehmens, und sie blieb es. „Jeder im Freizeit-Geschäft in den USA kannte schon vor Jahrzehnten den Namen Mack“, erklärt der frühere Präsident des Weltverbands der Freizeitindustrie (International Association of Amusement Parks and Attractions, IAAPA), Chip Cleary.
Weltmarktführer inzwischen auch bei Megacoastern
Bis heute sind die Ideen in Waldkirch nicht ausgegangen. Inzwischen werden in der hochmodernen Fertigung am Computer entworfene Modelle millimetergenau umgesetzt. Bei Wasserattraktionen ist Mack Rides Weltmarktführer. Selbst Megacoaster liefert die Schwarzwälder Ideenschmiede in die ganze Welt. Dabei fing sie mit dem Bau großer Achterbahnen erst vor einem Jahrzehnt an. „Wir haben uns auch in dieser Königsdisziplin längst als einer der Weltmarktführer etabliert“, betont Geschäftsführer Christian von Elverfeldt. Ohne Nachhaltigkeit auch beim Thema Innovationen wäre eine solche Erfolgsgeschichte nicht möglich gewesen.