Onkologie Stammzellentransplantation

Heike Reinprecht - Gesundheits- und Krankenpflegerin für Onkologie in der Stammzellentransplantationseinheit

„Ich habe mein Herz an die Station D20 verloren“, sagt Heike Reinprecht, die 1996 in der Onkologie im Städtischen Klinikum begann. Ein Wechsel kam für die 46-Jährige nie in Frage. Auf der Station werden hämatoonkologische Patienten behandelt, die unter einer Erkrankung des blutbildenden oder des lymphatischen Systems leiden. Hier werden seit 2009 auch Patienten behandelt, die eine allogene (fremde) Stammzellentransplantation benötigen. „Nicht nur die Erkrankung selbst ist für die Menschen eine sehr einschneidende Erfahrung. Je nach Krankheitsbild sind die Patienten über Wochen, manchmal sogar mehrere Monate bei uns in der Klinik. Während der Stammzellentransplantation werden sie über einen längeren Zeitraum auch räumlich isoliert. Dann brauchen sie eine ganz besondere Ansprache und Fürsorge. Dies ist ein großer und wichtiger Teil unserer Arbeit", betont Reinprecht.

Die Patienten profitieren auf der Station von einem multiprofessionellen Team, das nicht nur für die anspruchsvolle medizinische Überwachung, sondern auch für die psychologische Betreuung und die Gestaltung des Klinikalltags zuständig ist. „Diese psychosoziale Arbeit hat einen großen Einfluss auf den Heilungserfolg“, sagt sie. Die Zusammenarbeit innerhalb des großen Teams auf der D20 läuft ausgesprochen gut. Die Einarbeitung in diesem speziellen Bereich ist eine Herausforderung und ein Prozess. „Eine gute Kommunikation und eine positive Grundstimmung sind enorm wichtig. Nur so können wir uns gegenseitig unterstützen.“ Neben der Arbeit auf Station ist Reinprecht einmal pro Woche fachliche Ansprechpartnerin für die allogen transplantierten Patienten in der Pflegesprechstunde für stammzellentransplantierte Patienten. Diese bekommen hier nach der Transplantation Beratung zu Ernährung, Hygiene, Hautpflege, Medikamenteneinnahme etc.

Eine weitere Aufgabe von Reinprecht ist ihre Arbeit im Bildungs- und Beratungszentrum des Klinikums (BBZ) als Praxisanleiterin in der onkologischen Weiterbildung.

Ihre größte Herausforderung? „Die Patienten unter den gegebenen Bedingungen fachlich und menschlich optimal zu versorgen. Die fehlenden Zeit- und Personalressourcen schmälern die Freude in diesem schönen Beruf manchmal schon etwas.“

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