Kranke Kinder brauchen besondere Zuwendung

Die Franz-Lust-Klinik für Kinder- und Jugendmedizin feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen

Der Umzug der Klinik aus dem ehemaligen Grossherzoglichen Mädchenpensionat am Durlacher Tor in das neue Haus S im Jahr 2003 markiert einen Neuanfang. Heute bietet die Klinik ein breites Spektrum an hochmoderner pädiatrischer Versorgung an.

Die Kinder- und Jugendklinik ist benannt nach ihrem Gründer Dr. Franz Lust, ein herausragender Pädiater, dessen menschlicher Umgang mit den jungen Patienten bis heute Vorbildfunktion hat. Mit dem Umzug der Kinderklinik in die Moltkestraße begann eine neue Zeitrechnung. In den vergangenen 17 Jahren wurden unter anderem die Abteilungen Neonatologie, die Kinderneurologie, Kinderonkologie und Sozialpädiatrie ausgebaut, die Kindernotfallambulanz kam dazu. Weitere Schwerpunkte wurden ausgebildet: Diabetologie, Bronchialerkrankungen und Endokrinologie. „Da wir für einen sehr großen regionalen Raum zuständig sind, müssen wir uns auf die Behandlung vieler verschiedener Krankheitsbilder einstellen. Da gehört ein Frühchen mit 500 Gramm genauso dazu wie ein Jugendlicher, der 100 Kilo wiegt. Dieser Bedarf machte die Definition von krankheitsbezogenen Stationen und altersbezogenen Bereichen notwendig“, so Prof. Dr. Joachim Kühr, der die Klinik seit 2003 leitet.

Mit diesen Spezialbereichen steht und fällt das Profil der Klinik. „Damit haben wir die notwendigen Spezialisten im Haus und können ein breites Spektrum an Behandlungen auf sehr hohem Niveau anbieten“, so Prof. Kühr (im Bild links). Jährlich werden hier rund 6 000 Kinder stationär und weit über 20 000 ambulant behandelt.

Herausragendes Alleinstellungsmerkmal ist die Arbeit des Perinatalzentrums, in dem Frühgeborene bei extrem verkürzter Schwangerschaft auf dem höchsten Versorgungslevel zur Welt gebracht werden können. Des Weiteren wurde in den letzten zehn Jahren viel Raum für die Eltern geschaffen – mit Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten. „Eltern sind Partner zum Wohle des Kindes“, sagt Prof. Kühr, „die Nähe trägt zur gesundheitlichen Entwicklung der Kinder bei, erleichtert die Therapie und baut Ängste ab.“

Die sozialpädiatrische Arbeit ist ein wichtiger Eckpfeiler der Kinder- und Jugendklinik. „Empathie, die menschliche Ansprache der Kinder und ihrer Familien, Rücksichtnahme auf soziale Stellung und kulturellen Hintergrund, all das sind Basiseigenschaften, die für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen grundlegend wichtig sind“, betont Prof. Kühr und verweist gleichzeitig auf die hervorragende und enge Vernetzung mit den anderen Fachdisziplinen am Klinikum. Auch in diesem Jahr bekam die Klinik wieder das Qualitätssiegel „Ausgezeichnet. Für Kinder“ verliehen. Ein positives Signal für die weitere Arbeit.