„Ich habe an Rulantica mitgebaut“

Mehr als 1.000 Menschen aus rund 40 Gewerken haben beim Bau von Rulantica mitgewirkt

Der Leiter
Als Leiter von Rulantica ist Kevin Kruschwitz für den täglichen operativen Betrieb der Wasserwelt zuständig. Auch er hat an Rulantica mitgebaut. Denn seit eineinhalb Jahren hat der gebürtige Braunschweiger bei den Planungen und Designs immer wieder darauf eingewirkt, dass für den späteren Betrieb wichtige Dinge nicht vergessen werden – beispielsweise, wo Wartezeiten-Bildschirme installiert werden oder wie die Rutschtürme so zu verteilen sind, dass Stauungen möglichst vermieden werden können. Zudem arbeitete er daran mit, das Team aus insgesamt 300 Mitarbeitern für die Wasserwelt zusammenzustellen. Wir haben dafür niemanden abgeworben, denn wir arbeiten mit der DLRG zusammen und bilden selber aus“, betont der Freizeitwirtschaftler, der zuvor auch schon Parkleiter im Europa-Park war.

Der Reiniger
Als Vorarbeiter bei der Reinigungsfirma Zitzelsberger aus Emmendingen ist Fatmir Krasniqi schon Monate vor der Rulantica-Öffnung täglich damit beschäftigt gewesen, „dass hier alles sauber wird und bleibt“. Unter anderem damit die hohe Wasserqualität erreicht werden kann, reinigten und desinfizierten noch während der Bauphase bis zu 35 Mitarbeiter der Firma das gesamte Gebäude von grundauf. „Etwas ganz Besonderes waren für uns die Felsen“, sagt Krasniqi. „Die mussten wir erst mit einem speziellen Reinigungsgerät, das Druckluft und Wasser mischt, vom Staub befreien. So etwas machen wir auch nicht jeden Tag.“ Mit seiner Familie will Krasniqi auf jeden Fall Rulantica auch mal privat besuchen.

Die Bauingenieurin
Für die 25-jahrige Bauingenieurin Karena Goossens von „Mack Solutions“ bedeutete Rulantica die erste Baustelle überhaupt. „Das Projekt klang schon im Vorstellungsgespräch richtig cool“, sagt sie. Immer die Übergänge in den Arbeiten von einer Firma zur nächsten zu organisieren, sei manchmal eine Herausforderung gewesen. „Das war dann wie in einem Kindergarten. Aber letztlich klappte es immer.“ Goossens leitete unter anderem die Arbeiten am Themenbereich „Vinterhal“: „Insbesondere hatte ich mit der Unterkonstruktion für die Kunstfelsen zu tun. Das mitzuentwickeln war eine richtige Knobelaufgabe, die aber auch richtig Spaß gemacht hat.“

Die Helfer
Karl Mainka (rechts) und Max Eisele sind Bauhelfer. Beim Bau von „Rulantica“ packten sie überall mit an, wo gerade Not am Mann war. Sie haben Platten für Maschinen ausgelegt, Holzleisten entfernt, Abklebearbeiten ausgeführt, den Schlossern und den Zimmerleuten geholfen – und, und, und. „Natürlich war es stressig“, stimmen sie überein. „Aber Rulantica war definitiv nicht wie jede Baustelle, es machte auch viel Spaß. Was man hier erlebt hat, davon werden wir noch länger erzählen. Manchmal war es wie ein Zirkus – aber in einem positiven Sinne.“

Die Malerin
„Eis ist nicht einfach Weiß, sondern eine Mischung mit Blau“, sagt Veronique Prebolin. „Die Farben richtig auszubalancieren ist sehr schwierig, aber das mag ich.“ Die Malerin aus Paris hatte unter anderem damit zu tun, den vielen Eisflächen im Themenbereich „Vinterhal“ ein natürliches, eisiges Aussehen zu verleihen. „Rulantica ist ein großes und interessantes Projekt auch in Bezug auf die Dekorationen“, beschreibt sie. „Malen ist wie Kochen, es geht immer darum, mit anderen Malern zusammen die richtigen Zutaten zu finden.“

Der Felsenmacher
Vieles, was man in Rulantica sieht, ist aus „Kunstfelsen“ – selbst Dinge, die wie Holz aussehen. An die 6.000 Quadratmeter sind von dem Gips-Material bedeckt. Um „Kunstfelsen“ zu wirklichkeitsgetreuen Formen werden zu lassen, braucht es Spezialisten wie Gustavo Mendes aus Porto. Der Skulpteur von der Firma „Universal Rocks“ arbeitet bereits seit 2014 immer wieder im Europa- Park. „Bei Rulantica war ich etwa eineinhalb Jahre dabei“, sagt der Portugiese. „Am Anfang dachte ich, wow, da liegen noch viele, viele Quadratmeter Arbeit vor uns ... alles war im Rohzustand. Zum Schluss ist es noch viel schöner geworden, als ich es mir vorgestellt hatte.“

Der Erdarbeiter
Thomas Stöhr aus Zell am Harmersbach hat eine Firma für Erd- und Pflasterarbeiten. Sein Unternehmen war vom ersten Tag an auf der Baustelle Rulantica dabei. Zuletzt verlegten Stöhrs Mitarbeiter unter anderem noch Pflaster in den Außenanlagen. „Rulantica war ein Riesenprojekt, natürlich gab es auch schwere Tage“, zieht er Bilanz. „Aber es war fantastisch, anspruchsvoll. Wir fingen mit Arbeiten für den Keller an, damals konnte man noch gar nicht die gigantischen Ausmaße absehen. Unter anderem haben wir danach Kilometerweise Rohre verlegt.“

Der Ausrüster
Im kommenden Jahr geht Lutz Könnecke in Rente. „Aber bei Rulantica wollte ich unbedingt noch mitarbeiten“, sagt der Bauingenieur von der Planungsgruppe VA Bädertechnik. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Hannover hat die Planung der technischen Gebäudeausrüstung in den Gewerken Heizung, Kälte, Klima und Sanitär sowie die Gebäudeautomation konzipiert und umgesetzt. „Wir wirken eher im Hintergrund“, betont er. „Aber dieses fantastische Gebäude hat äußerst viel mit technischer Ausrüstung zu tun.“ Insbesondere durch die Vielzahl der Becken und die Unterschiede in ihrer Geometrie sei die Planung sehr anspruchsvoll gewesen. „Aber wir hatten tolle Firmen bei der Umsetzung.“ Der gebürtige Berliner nutzte seine Zeit in Rust auch, um den Schwarzwald kennenzulernen. „Am Anfang habe ich die Leute kaum verstanden“, lacht er.

Der Bademeister
Auch für Jan Träutlein hat die Arbeit in Rulantica schon einige Monate vor der eigentlichen Eröffnung begonnen. Zwar hat er als einer von drei „Meistern für Bäderbetriebe“ nicht im eigentlichen Sinne an der Wasserwelt mitgebaut, doch auch die Abläufe der mehr als 30 Rettungsschwimmer von Rulantica, für die Träutlein mit zuständig ist, wurden natürlich bereits vor dem Start aufeinander abgestimmt und eingeübt. „Die Branche der Bäder hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Projekte dieser Größe sind dennoch selten, weshalb ich stolz bin, von Anfang an dabei zu sein.“

Die Designerin
Michelle Homburg stammt aus Antwerpen und arbeitet seit Sommer 2019 als Junior- Themendesignerin im Europa-Park. „Die Designs von Rulantica sind ja schon lange in Arbeit“, erklärt sie. „Daher stammen von mir eher Anpassungen.“ Generell sei die Arbeit sehr vielfältig und mache ihr große Freude. „Es ist toll, dass ich schon jetzt bei einem so großen Projekt mitarbeiten konnte“, sagt die 24-Jährige. „Wie alles gewachsen und geworden ist, kann einen einfach nur stolz machen. Meine Eltern wollen nach der Eröffnung so bald wie möglich aus Belgien kommen und Rulantica besuchen.“