Aquina und Mats müssen Rulantica retten

Die Geschichte hinter der Wasserwelt

Meermädchen Aquina fühlte es schon immer – sie ist anders als die übrigen Meermenschen auf Rulantica. Kurz nach ihrem zwölften Geburtstag wird dieses Gefühl zur Gewissheit, sie erfährt das Unglaubliche: Sie hat einen Zwillingsbruder. Mats, er ist ein Menschenjunge! Und er befindet sich in großer Gefahr. Für Aquina gibt es kein Halten, sie muss ihre wahre Familie finden, bevor es zu spät ist. So beginnt Rulantica – als Roman. Die neue Wasserwelt des Europa-Park ist nicht nur aus Beton, Holz und Wasser. Nach der Idee von Michael Mack und Thomas Mack als kreative Motoren ist Rulantica auch ein ganzes Phantasie- Universum. Seit Jahren wird um den Namen herum an einer Geschichtswelt getüftelt. Unter anderem arbeiten daran Designer, ein Filmautor und ein Theaterdramaturg mit, damit sie über verschiedene Medien funktionieren kann. Mit dem Coppenrath-Verlag aus Münster – bekannt unter anderem durch die „Prinzessin Lillifee“ – produziert der Europa-Park außerdem eine Romanreihe über Rulantica.

Rulantica ist demnach eine sagenumwobene nordische Insel. Damit verbunden sind die Abenteuer von Aquina und Mats auf der Suche nach der Aufdeckung ihres Familiengeheimnisses. Die Phantasie hat aber noch etliche weitere, vielfach miteinander verwobene Erzählstränge. So widmete sich seit 2018 ein Musical im Varieté-Theater des Europa- Park dem schwedischen Expeditionsschiff „Tre Kronor“ und seiner Besatzung. Der damalige schwedische König sandte es 1557 aus, um die Insel zu finden. Doch das Schiff verschwand. Was wurde aus der Besatzung? Die beschwingte Vorgeschichte „Rulantica – The Musical“ gab die Antwort und zeigte mit Gesang, Spiel und Tanz, dass die Crew den Schiffsuntergang überlebt hat und auf der Insel Rulantica einige magische Momente durchlebt.

„Das Unperfekte berührt mehr“
Außerdem spielt der fiktive „Adventure Club of Europe“ (ACE) mit in die Geschichte hinein, der bereits bei vielen Park-Attraktionen eine Rolle inne hat. Neben mythischen Themen, wie der magischen „Quelle des ewigen Lebens“, und phantastischen Abenteuern, wie dem Kampf mit der bösen, unbeabsichtigt freigesetzten Meeresschlange „Svalgur“, lotet die Geschichte auf anspruchsvolle Weise das menschliche Tun aus: Nicht jeder, der gut erscheint, erweist sich schließlich als Guter. Und was in guter Absicht geschieht, kann zu bedrohlichen Entwicklungen führen.

„Das Unperfekte berührt immer noch viel mehr als dass man schon zehn Meter gegen den Wind erkennt, ah, der ist böse, und ah, der ist der Gute“,

sagt Michaela Hanauer.

Die Münchner Kinderbuchautorin und Literaturagentin schreibt die Rulantica-Romane. Somit erhält das physische Rulantica seine Story, in die nicht nur die Besucher der Wasserwelt und des damit verbundenen Hotels „Krønasår“ regelrecht eintauchen können. Alles, was dort zu sehen ist, bekommt einen tieferliegenden Sinn. Teil eins der Saga ist gerade zur Frankfurter Buchmesse mit rund 340 Seiten erschienen. Mindestens eine Fortsetzung folgt in ähnlicher Seitenstärke. Die Erstauflage startete mit 30.000 Exemplaren.

„Rulantica ist der größte aktuelle Neustart von Coppenrath und eine der auflagenstärksten derzeitigen Neuerscheinungen auf dem deutschen Buchmarkt“, erläutert Tobias Mundinger, bei MackMedia zuständig für die inhaltliche Rulantica-Markenentwicklung.

Ein schönes Familienbuch
Es handelt sich dabei um einen Kinderroman für Zehnjährige. Die Kinder sollen die Figuren lieb gewinnen und sich ein Stück weit in ihnen selber erkennen können. „Aber es ist auch ein schönes Familienbuch“, betont die Autorin Hanauer. „Den Kleineren kann man es vorlesen und auch für die Eltern soll es faszinierend sein. Im Grunde werden alle, die noch ein Kind im Herzen haben, damit was anfangen können. Wir haben versucht, eine ganz große Welt entstehen zu lassen, innerhalb derer auch viele einzelne Geschichten möglich sind.“ Zu den vielen Dimensionen von Rulantica gehört beispielsweise, dass die Entstehungsgeschichte bei den nordischen Göttern angesiedelt ist. „Einst brach der Gott Loki einen kleinen Stein von Asgard ab, dem Wohnort der Götter, denn er neidete den anderen Göttern ihr enges Band zu den Menschen und wollte beweisen, wie fehlbar und schwach die Sterblichen in Wahrheit waren. Der Stein landete im Ozean und wurde zu einer Insel.“ So lässt Hanauer die Saga beginnen.

In der uralten Fehde zwischen Menschen und Meermenschen kommt das vermeintliche Meermädchen Aquina auf die Spur einer wunderbaren Liebesgeschichte, die es zwischen einem der Quellwächter, den Gegenspielern der Sirenen, und einer Menschenfrau gegeben hat. Sie entdeckt schließlich, dass ihre wirklichen Eltern tot sind. Sie hat nur noch Mats. Die beiden Kinder stehen im Mittelpunkt einer uralten Prophezeiung der Göttin Frigg, die über das Schicksal Rulanticas entscheiden wird. Gemeinsam müssen die Geschwister Rulantica retten, wobei ihnen immer wieder Steine in den Weg gelegt werden und nicht jeder Wegbegleiter erweist sich für die zwei Kinder als Freund. „Es gibt auch einen klassischen Bösewicht in der Geschichte“, sagt Michaela Hanauer. „Kinder haben das einfach gerne: eine Figur, vor der man sich gruselt.“

Kommt auch noch eine Verfilmung?
Hilfe bekommen Aquina und Mats hingegen von dem süßen sechsarmigen Oktopus „Snorri“, der vielen Besuchern des Europa-Park bereits als Maskottchen des Wasser-Erlebnis-Resorts und durch die neue Themenfahrt „Snorri Touren“ im wiedereröffneten Skandinavischen Themenbereich bekannt ist. Zur Saisoneröffnung 2020 bekommt „Snorri“ sogar seine eigene Bilderbuch-Spin-off-Serie. Wasserwelt – Hotel – ACE – Attraktionen – Roman: So weit wird der Bogen der Geschichtswelt Rulantica bereits gespannt. Fehlt eigentlich nur noch die Verfilmung des Abenteuers. „Auch die streben wir an“, blickt Tobias Mundinger voraus.

Weitere Infos zum Roman finden Sie hier.

Chistoph Ertz