Auf ins „Europa-Park Stadion"!

Deutschlands grösster Freizeitpark ist Namensgeber für die neue Heimat des Sc Freiburg/ Schon seit vielen Jahren unterstützt der Europa-Park den Bundesligisten

Wer das neue Stadion des SC Freiburg besucht, kommt am Europa-Park nicht vorbei. Denn die Spielstätte trägt den Namen „Europa-Park Stadion“! In der neuen Saison hat der Bundesligist aus dem Breisgau ein neues Stadion mit moderner Architektur und deutlich erhöhter Kapazität von mehr als 34.700 Zuschauern bezogen. Es ersetzt für die Bundesligamannschaft des SC das alte Freiburger Dreisamstadion, der Europa-Park hat auch die Eröffnung mit einem Showprogramm mitgestaltet.

Ann-Kathrin Mack, Michael Mack, Roland Mack und Oliver Leki, Vorstand des SC Freiburg, im Europa-Park Stadion.

Vom „Signal-Iduna-Park“ in Dortmund oder von der Münchner „Allianz Arena“ schaltet die Bundesliga-Konferenz im Fernsehen jetzt auch immer wieder in das „Europa-Park Stadion“. Da die Bundesliga in mehr als 200 Ländern ausgestrahlt wird, geht der Name von Deutschlands größtem Freizeitpark damit buchstäblich um die Welt. Für die nächsten Jahre hat sich der Park die Namensrechte gesichert. „Seit 1993 bin ich Dauerkartenbesitzer und versuche, bei jedem Spiel des SC Freiburg dabei zu sein. Für mich ist es eine Herzensangelegenheit, den Verein mit diesem Sponsoring zu unterstützen“, freut sich Europa-Park-Inhaber Jürgen Mack. Sein Bruder Roland Mack erklärt: „Der Europa-Park ist weltweit der einzige Freizeitpark mit einem Stadion-Namensrecht in der 1. Liga. Die ganze Familie Mack hat eine enge Beziehung zum Fußball.“

Auch SC-Trainer Christian Streich ist überzeugt vom Namensgeber: „Es freut mich sehr, dass das neue Stadion Europa-Park Stadion heißen wird. Es ist toll, dass dieser Familienbetrieb, der uns seit vielen Jahren unterstützt, mit dem wir eine enge Partnerschaft haben, jetzt der Namensgeber von unserem Stadion ist. Es ist schön, dass es Europa-Park Stadion heißt in denen schwierigen politischen Zeiten in Europa. Das ist was Verbindendes. Ist total gut, ich freue mich und das ist der richtige Name für dieses große neue Projekt für unseren SC Freiburg.“

Das „Europa-Park Stadion“ liegt direkt neben der Freiburger Messe, was hervorragend zur Historie des Familienunternehmens passt. Mack Rides hat früher Zirkuswagen und Attraktionen für Messen angefertigt, heute zählt der Hersteller zu den internationalen Top-Fünf-Betrieben für den Bau von Fahrgeschäften und Achterbahnen. Fußball ist mittlerweile ein Event mit breitem Angebot, ein Ausflugsziel für die ganze Familie. Hier zählen das gemeinsame Erlebnis, gesellschaftliche Begegnungen und geteilte Emotionen – wie im Europa-Park.

Roland Mack, Europa-Park-Inhaber: „SC Freiburg und Europa-Park – das passt einfach! Der Verein ist ein sportlicher Leuchtturm in der Region und aufgrund seiner nachhaltigen, erfolgreichen Nachwuchsarbeit über die Ländergrenzen hinaus bekannt. Da mein Bruder und ich in Waldkirch aufgewachsen sind, fasziniert mich Freiburger „Bobbele“ auch, dass man sowohl vom Europa-Park als auch vom Stadion aus auf unseren Hausberg, den Kandel, schauen kann. Für mich bedeutet das ein großes Stück Heimat. Das Europa-Park Stadion mit seiner herausragenden filigranen Architektur ist absolut gelungen. Es fügt sich harmonisch in die Umgebung ein und wird schon bald ein Aushängeschild für die Stadt Freiburg und die Region werden. Wir freuen uns auf viele spannende Spiele mit glücklichen Fans im neuen Schmuckkästchen!“

Park-Präsenz bereits bei der Zufahrt

Die Verbindung ist für die Stadionbesucher unterdessen nicht nur durch den Stadionnamen sichtbar. Am Stadion prangt der Name Europa-Park unter anderem auf zwei riesigen Leuchtschriften an den Außenseiten. Außerdem steht entlang der Zufahrtswege nicht einfach „Stadion“, sondern „Europa-Park Stadion“. Der Europa-Park ist mit der Namensgebung für die neue Heimat des Sport-Clubs zu einem der wichtigsten Sponsoren geworden. Besonders augenfällig ist die Partnerschaft aber schon länger – selbst für Menschen, die den Europa-Park nicht kennen. Denn über viele Jahre fiel immer dann, wenn ein Heimspiel des SC Freiburg aus dem Dreisamstadion übertragen wurde, der Blick, neben dem Geschehen auf dem Rasen, auf eine lange Bande mit nur einer Werbung. Sie war vor der Gegengerade platziert und erschien somit bei den meisten Spielaktionen im Sichtfeld. In aller Regel teilen sich solche Tafeln verschiedene Werbepartner. In diesem Fall aber war die Fläche auf der gesamten Länge von einem einzigen Unternehmen eingenommen. Auf blauem Grund stand mehrfach in gelber Schrift: „Europa-Park“ und auch „Rulantica“. Dazu gesellte sich ebenfalls mehrfach in Weiß: „Deutschlands größter Freizeitpark“.

Martin Spanring

Bergauf gespielt

Diese Bande leistete wertvolle Dienste für den Europa-Park, obwohl dabei ein natürlicher Nachteil überwunden werden musste. Denn im Dreisamstadion weist der Platz ein Gefälle von fast einem Meter auf. Jede Mannschaft spielt dort also jeweils eine Halbzeit bergauf. „Wir haben das Gefälle ausgeglichen, indem wir die Bande von oben nach unten an einem Geländer installierten, dann fiel es nicht mehr auf“, berichtet Martin Spanring, „Beauftragter der Geschäftsleitung für Sport, Events & VIP-Management“ des Europa-Park. Bereits diese feste Werbung zahlte sich spürbar aus. „Wir wissen aus Auswertungen, dass besonders in Norddeutschland erst dadurch viele Menschen auf den Park aufmerksam geworden und zu uns gekommen sind.“ Als durchgehende Werbebande mit einer Länge von 110 Metern war sie in Deutschland einmalig, vielleicht sogar auf der ganzen Welt. „Mir ist jedenfalls nichts Vergleichbares bekannt“, sagt Spanring.

Mit dem „Europa-Park Stadion“ dürften sich solche Effekte sogar noch verstärken. Bereits ab 2009 war Deutschlands größter Freizeitpark Premiumpartner des Bundesligisten. Seit der neuen Saison ist er Exklusivpartner mit erweiterten Werbe- und Kommunikationspaketen beim Sport-Club sowie im Umfeld der SC-Spiele über die Namensgebung fürs Stadion hinaus. Es gibt für Unternehmen verschiedene Möglichkeiten, sich beim SC als Sponsor zu betätigen. Aber die Partnerschaft mit dem Europa-Park basiert beiderseits auf mehr als rein wirtschaftlichen Interessen. Schon vor einigen Jahren erklärte der damalige SC-Präsident Fritz Keller: „Der Europa-Park ist nicht nur Sponsor. Roland und Jürgen Mack sind auch verlässliche Berater, die uns mit ehrlichen Worten zur Seite stehen.“ Es sei eine „gelebte Freundschaft“ entstanden.

YouTube
Roland Mack mit dem früheren SC-Präsidenten Fritz Keller und damaligen Spielern auf dem „blue fire Megacoaster“.

Waldkirch vor Freiburg

Die Unterstützung durch den Europa-Park reicht zudem zurück bis in die Tage, als noch stark bezweifelt werden konnte, dass Freiburg überhaupt ein dauerhafter Bundesligastandort sein kann. Sie begann bereits Ende der 1980er Jahre, als der SC Freiburg noch damit zufrieden war, ein solider Zweitligist zu sein. „Kommen Sie mir nur nicht auf die Idee, hier aufsteigen zu wollen!“ Mit dieser Aufforderung begrüßte der legendäre Sport-Club-Präsident Achim Stocker 1991 seinen neuen Trainer Volker Finke – der in Freiburg alles ändern sollte. Park-Chef Roland Mack kann sich sogar an Zeiten erinnern, als der heutige Bundesligist noch vornehmlich gegen Waldkirch, Offenburg und Emmendingen spielte. Er stand als junger Mann selbst in Duellen mit dem SC Freiburg im Tor des SV Waldkirch. „Das war schon bezahlter Fußball“, blickt er zurück. „Als der Sport-Club sogar mal schlechter als Waldkirch war, haben wir einige Spieler vom ihm übernommen. Schon verrückt aus heutiger Sicht.“

Erst 1978 gelang es den Freiburgern, in die 2. Liga aufzurücken und sich dort mit Torjäger Joachim Löw zu etablieren. Seit 1993 spielt der SC fast durchgehend in der Bundesliga und hat sich sogar viermal für europäische Wettbewerbe qualifiziert. „Der SC Freiburg genießt bundesweit große Sympathie, weil er mit vergleichsweise wenig Mitteln eine große Leistung vollbringt“, betonen Roland und Jürgen Mack.

Die Spieler des SC kommen mit ihren Familien regelmäßig zu Auszeiten in den Park. Neuzugänge geben in Rust ihren Einstand und die Mannschaft hält dort ihre Weihnachtsfeier ab. „Es haben sich viele Kontakte und Freundschaften entwickelt“, beschreibt Roland Mack. Auch der seit 2011 amtierende Trainer Christian Streich ist mit seiner Familie ein häufiger Gast im Park. Wie zuvor schon Roland Mack ist er im Europa-Park mit der „Goldene Narrenschelle“ der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte ausgezeichnet worden. „Das verbindet uns auch“, so Mack. Ebenfalls wird die Partnerschaft für soziale Zwecke genutzt. „Vor Jahren konnte ich zusammen mit der Erdinger Brauerei ein Benefizspiel zwischen Bayern München und dem SC Freiburg organisieren“, beschreibt der Park-Chef. „Die Erträge gingen an die Aktion „Kinderherzen retten“ der Uniklinik Freiburg. Eine tolle Veranstaltung. Die Mannschaft des FC Bayern hatte im Europa-Park ihr Quartier.“

Als ehemaliger Fußballprofi stellt Park-Mitarbeiter Martin Spanring eine weitere Verbindung zum südbadischen Bundesligisten dar. Mehr als 170 Bundesliga-Spiele hat er in den 1990er Jahren bestritten, die meisten davon für den SC Freiburg. Mehrmals gehörte Spanring zum erweiterten Kader der Nationalmannschaft. Auch er erinnert sich noch genau an die bescheidenen Anfänge beim Sport-Club. „Als ich damals zum ersten Mal im Stadion war, dachte ich, es muss das Trainingsgelände sein. Die Kabine hatte nicht mal ein Entmüdungsbecken und sah aus wie bei den Vereinen auf dem Land, gegen die man in der Vorbereitung spielt.“ Der Erfolg des Vereins basiere auf viel Arbeit und Kontinuität, vor allem auf dem Trainerposten. „Trainer brauchen zwei bis vier Jahre, um ihre Ideen voll umzusetzen. Bei Christian Streich ist das der Fall und das zahlt sich langfristig aus“, analysiert der Ex-Pro .

Inspiration für den Park-Besuch

Aus den bescheidenen Anfängen ist der SC Freiburg längst entwachsen – auch dafür steht das „Europa-Park Stadion“. Das neue SC-Domizil biete viel mehr Möglichkeiten, sich einzubringen, erläutert Spanring. So könne der Europa-Park die Arena auch für eigene Events nutzen. Außerdem gibt es nun deutlich mehr und moderne Hospitality-Möglichkeiten. Im alten Dreisamstadion musste sich der Sport-Club für seine Wirtschaftspartner mit 1.100 Business-Seats behelfen, während es im „Europa-Park Stadion“ rund 2.000 Plätze im Business-, Logen- und Eventlogenbereich gibt. Der Europa-Park ist nun auch im Logenbereich vertreten. Dies bietet nicht nur die Möglichkeit, mit eigenen Gästen die SC-Spiele zu verfolgen. Dort können abseits des Spieltags-Geschehens auch Konferenzen, Feiern, Kongresse oder Messen abgehalten werden.

Die alte statische Bande mit der Park-Werbung hat den Sprung in die Moderne mitgemacht. Die Werbung am Spielfeldrand ist nun voll digital, mit wechselnden Einblendungen auf zwei elektronischen Anzeigen übereinander. Der Europa-Park teilt sich die Werbung mit anderen SC-Partnern. „Aber wir können jetzt auch einzelne Events oder Formate bewerben“, sagt Spanring. Nach Ansicht von Experten sorgen virtuelle Stadion-Anzeigen sogar für mehr Aufmerksamkeit. Durch die Bewegung nehmen die Zuschauer die Werbung stärker wahr. Zudem geht der Name „Europa-Park Stadion“ nun um die Welt. In Zukunft werden sich womöglich noch mehr Menschen durch Spiele des SC Freiburg davon inspirieren lassen, in den Europa-Park zu kommen.