Himmlische Verführungen

Konditorin Cordula Müller zaubert mit ihren beiden Kolleginnen in der Patisserie des Hotels „Bell Rock“ sämtliche Kuchen- und Tortenkreationen für die Cafés der sechs Park-Hotels

Wer Cordula Müller im Europa-Park trifft, dem läuft schon nach kurzer Zeit das Wasser im Mund zusammen: Da fallen Begriffe wie Rübli-Torte mit Nougatsahne, Apfelschmandkuchen, Käsekuchen, Blaubeertorte. Wie lecker! Und Cordula Müller strahlt eine große Zufriedenheit an ihrem Arbeitsplatz in der Backstube des Hotels „Bell Rock“ aus. „Ich liebe meinen Job hier“, strahlt sie. Und plaudert aus dem Alltag: „Die Gäste bewundern zwar die bunten Cupcakes, aber sie bestellen dann doch ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte“, erzählt Konditorin Cordula Müller lachend. Backen ist nach wie vor ihre Leidenschaft und mit Engelsgeduld verziert sie aufwendige Torten.

„Ich habe als Jugendliche im Fernsehen jemanden gesehen, der Zuckerfiguren herstellte. Das hat mich so fasziniert, dass ich eine Lehre im Café Steinmetz in Freiburg als Konditorin absolvierte“, erinnert sie sich. Danach arbeitete sie als Patissière in der Schweiz, sammelte Erfahrungen in London, im legendären Hotel Bühlerhöhe und auf den Bermudas, war Bistroleiterin im Schloss Reinach und Konditorin im Eiscafé Pinguin in Waldkirch, bevor sie 2012 in den Europa-Park kam und seither im „Bell Rock“ Kuchen, Torten und Pralinen kreiert. „Ich kann mich hier austoben, das gefällt mir sehr.“

„Alles ist handgemacht, ohne Anrührpulver, wir verwenden für unsere Buttercreme echte Butter, nehmen frische Vanille, teure Kuvertüre und verzichten komplett auf Konservierungsstoffe“, erzählt die Zuckerbäckerin. An den Wochenenden stehen 30 bis 40 Kuchen an, unter der Woche backt sie bis zu zehn am Tag, meist werden Käsekuchen, Apfelkuchen, Schwarzwälder Kirschtorte und ein saisonaler Obstkuchen angeboten. „Wir verkaufen auch außer Haus und beliefern Veranstaltungen im Europa-Park. Häufig fertigen wir Hochzeits- oder Tauftorten auf Bestellung.

Als ich anfing, durfte ich gleich die mehrstöckige Hochzeitstorte für Thomas Mack machen, einen Meter hoch und wunderschön verziert“, schwärmt sie. Bisher waren Torten meist komplett mit Kuvertüre überzogen, der Trend geht aber zu „Naked cake“ mit sichtbaren Schichten. Die Expertin hält sich an Rezepte, doch selbst bei ihr geht mal was schief, davon dürfe man sich nicht entmutigen lassen. „Zum Backen braucht man Mut, Geduld und Fantasie“, meint Müller. Für die echte Schwarzwälder Kirschtorte übrigens werden Sauerkirschen mit viel Zimt eingekocht. „Das Kirschwasser“, rät die Verführerin, „wird nicht nur auf den Biskuitboden geträufelt, sondern auch in die Sahne gemischt. Das Kirschwasser sollte man deutlich rausschmecken.“

Apfelschmandkuchen

Teig:

200 gr. Butter und 100 gr. Zucker miteinander verkneten, 300 gr. Mehl darunter kneten, einen Mürbeteig herstellen, etwa 1/2 Stunde im Kühlschrank kaltstellen. 
Eine circa 26 cm große Springform (auch den Rand) oder Tarteform damit auslegen, mit einer Gabel mehrmals einstechen.

Apfelfüllung:

1 kg säuerliche Äpfel, Kernhaus entfernen, schälen und in dünne Scheiben schneiden.
In einem Topf 500 ml Apfelsaft mit 200 gr. Zucker aufkochen.
80 gr. Stärke (Mondamin) mit 100 ml Apfelsaft (oder mit 100 ml Weißwein, je nach Geschmack) anrühren, in den kochenden Apfelsaft rühren und einmal aufwallen lassen.
Die Äpfel unter die gekochte Masse heben und in die ausgelegte Form geben, circa 1 Stunde bei 190oC, Ober- und Unterhitze, backen.
Den Kuchen gut auskühlen lassen und aus der Form nehmen.

Schmandsahne

400 gr. Schmand
65 gr. Puderzucker
1 Pck. Vanillezucker
Saft 1 Zitrone
alles miteinander verrühren
5 Blatt weiße Gelatine einweichen, auflösen und unter die Masse rühren
500 gr. geschlagene Sahne unterheben
Die Schmandsahne sofort auf den ausgekühlten Apfelkuchen geben und gleichmäßig verstreichen.
Mit Kakaopulver bestreuen.