Für das Leuchten am Himmel

Wie bei den anderen Hotels im Europa-Park ist auch beim neuen Hotel „Krønasår – The Museum-Hotel“ der Vorplatz Raum für Kunst

Die Scheibe neben dem Pferd symbolisiert die Sonne, die einst von den Göttern aus einem Funken erschaffen wurde.

Wim Steins hat einen Brunnen mit einer Bronze-Skulptur geschaffen, die eine spannende Gechichte erzählt. Und wie alles im Hotel hat auch sie einen nordischen Ursprung.

Die Arme ausbreiten und einen gern gesehenen Gast willkommen heißen – was für eine wunderbare Geste! Man könnte meinen, dass auch die einladende Armhaltung der riesigen Bronzeplastik vor dem neuen Hotel „Krønasår – The Museum-Hotel“ ankommende Gäste begrüßen und umarmen möchte. Als der bekannte niederländische Künstler Wim Steins im Jahr 2002 im Schlosspark teils lebensgroße Bronze-Skulpturen ausstellte, war das sechste Hotel „Krønasår“ noch nicht mal erträumt. Und dort, wo sich jetzt der monumentale Brunnen des Künstlers vor dem Haupteingang des herrschaftlichen Hotelgebäudes erhebt, war damals nichts als Wiese. Die bronzene Frauengestalt, die aus dem Wasser emporsteigt und ein Pferd auf ihren Schultern trägt, ist die nordische Göttin Rán. Weil alles im neuen Hotel an Skandinavien erinnert und nordische Lebensart samt Glücksgefühl atmet, sollte auch der Brunnen mit seiner Skulptur einen skandinavischen Bezug haben. Diesen fand der Künstler Wim Steins, dessen bis zu zwölf Meter hohe Bronzestatuen viele niederländische Städte und Museen zieren, in der Mythologie.

Dort herrscht die Göttin Rán über alles Leben im Meer und besonders über das Totenreich auf dem Grund des Meeres. Man sagt, dorthin würden Ertrunkene im Tausch gegen all ihre Schätze gelangen. Der Legende nach sind es Ráns Schätze, die dem Meer sein Glitzern verleihen. Das Pferd auf ihrem Rücken leuchtet mit der Glut seiner Mähne die Sterne am Himmel an. Damit ist es für das Leuchten am Himmel verantwortlich. Der Titel des Kunstwerks: „Lev Vattnet“ – das heißt „Lebe das Wasser!“ Eine Anspielung an diese Göttersage, aber ganz sicher auch an die neue Wasserwelt „Rulantica“ im Europa-Park.

Wo man hinschaut: Werke von Wim Steins

Es ist nicht das erste Werk, das Wim Steins für den Europa-Park schuf. Inzwischen stehen rund zehn Arbeiten von Steins im Park verteilt, darunter auch die Statue von Franz Mack, dem Gründer des Europa-Park. Eine weitere Arbeit von Steins ist der Brunnen vor dem Hotel „Bell Rock“. Steins hat hier eine Familie bei der Ankunft in Amerika verewigt, die hoffnungsvoll in die Ferne blickt.

„Die Familie Mack hat mir anvertraut, meine kreative Arbeit im Europa-Park umzusetzen. Ohne zu diskutieren, wie es eventuell anders sein könnte, und ohne in die künstlerische Arbeit einzugreifen. Ich habe immer Freiheit gehabt in meinem Schaffen. Das alles dauert nun schon mehr als 15 Jahre und es ist eine sehr schöne Freundschaft daraus entstanden.“

Fast zwei Jahre hat Wim Steins an der Skulptur für das „Krønasår“ gearbeitet, in deren Innern eine dicke Stahl-Konstruktion für Stabilität sorgt. Das Wasser der Brunnenskulptur reicht bis an die Hände der Statue. Drei Meter Spannweite misst die Göttin von der einen zur anderen Fingerspitze. Für den Transport aus den Niederlanden nach Rust brauchte der Künstler eine Spezialgenehmigung. Liegend kam sie schließlich in den Europa-Park, wo der 1.200 Kilogramm schwere Koloss zur Hoteleröffnung mit einem Kran an seinen Platz gehievt und im Zuge der Feierlichkeiten eingeweiht wurde.

Steins, 1953 geboren, begann seine Karriere als Schmied. Seit 1978 widmet er sich ausschließlich der Bildhauerei. Seit der Ausstellung 2002 im Europa-Park besteht der Kontakt zu dem Bildhauer, der öfter nicht nur geschäftlich im Park weilt, sondern auch ganz privat.

„Ich spaziere sehr gerne durch den Park und genieße es, wie die Besucher sich amüsieren. Das Ambiente inspiriert mich immer wieder, etwas Neues zu machen und anders zu denken“,

erzählt der Künstler. „Der ganze Park ist ein Traum. Die Innovation im Park ist fantastisch, die Mitarbeiter sind freundlich und man kennt mich mittlerweile schon mit Namen. Das freut mich natürlich sehr!“, sagt der Künstler, „aber vor allem die Zusammenarbeit mit der ganzen Familie Mack macht mir sehr viel Freude und erweitert meine Kreativität.“

Ariane Lindemann