Christian Bau

„Der Europa-Park begleitet mich mein ganzes Leben lang“

Er stammt aus Offenburg, hat sich drei Michelin-Sterne erkocht und gilt als einer der besten Köche Deutschlands: Christian Bau (48). Heute ist er Chef vom Restaurant „Victors Fine Dining by Christian Bau“ in Perlnennig an der Mosel, nur wenige Kilometer von Luxemburg entfernt. Christian Bau wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und kürzlich als Ehrenbotschafter der japanischen Küche ernannt. Seiner Heimat Baden ist er bis heute verbunden geblieben: Bau hat schon mehrfach mit seiner gesamten Küchen- und Restaurantmannschaft Ausflüge in den Europa-Park gemacht und ist auch immer wieder mit seiner Familie da. Den Europa-Park kennt er seit er Kind war. Kürzlich besuchte er seinen Zwei-Sterne-Kollegen Peter Hagen-Wiest im Ammolite und traf auch die Europa-Park Inhaber Roland und Thomas Mack im neuen Hotel „Krønasår“.

Thomas Mack:

„Für unser Team ist es auch eine großartige Bestätigung, dass einer der besten Köche Deutschlands uns im Europa-Park besucht und unsere Leistung schätzt. Das ist ein enormer Ansporn. Christian Bau ist ausgesprochen sympathisch und trotz seines Erfolges auf dem Boden geblieben und er stammt noch dazu aus nächster Nähe, nämlich aus Offenburg.“

Christian Bau (Zweiter von rechts) ist oft im Europa-Park zu Gast

emotional pur sprach mit Christian Bau:

Wie waren Ihre Eindrücke vom skandinavischen Hotel „Krønasår“?
Christian Bau: Das ganze Projekt Hotel „Krønasår“ ist unglaublich beeindruckend. Ich habe gesagt, man fühlt sich wie Mitten in Kopenhagen, vor allem in Verbindung mit dem Wasser. Das ist fulminant.

Was verbindet Sie persönlich mit der Küche aus Skandinavien?
Bau: Das ist ein Mega-Trend in den vergangenen Jahren. Regionalität und das Konservieren von Obst und Gemüse, das ist ja alles zu uns gekommen. Die europäische Fine-Dining- Küche ist sehr stark von Skandinavien beeinflusst. Das fermentieren von Gemüse kommt von dort. Das hat sicher alles seine Berechtigung. Mein Küchenstil ist es nicht, ich stehe für die französische Küche. In den europäischen Restaurant-Ranglisten der Fine-Dining-Restaurants stehen die Skandinavier ganz weit oben.

Hätten Sie gedacht, dass es in einem Freizeitpark einmal ein Zwei-Sterne-Restaurant geben wird?
Bau: Natürlich nicht. Das ist einfach unglaublich. Gottlob gibt es Unternehmen, die solch ein Risiko eingehen. Hut ab vor der Familie Mack, vor allem Thomas Mack, der ja der Motor des Ganzen ist. Das Restaurant ist bestens ausgestattet. Großartig. Peter Hagen-Wiest und ich kennen uns seit langem und wir waren beide bei Harald Wohlfahrt. Er liefert eine erstklassige Leistung ab.

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Und was schätzen Sie an der badischen Küche, Sie haben ja lange Zeit unter anderem in der „Sonne Eintracht“ in Achern, in der „Talmühle“ in Sasbachwalden und in der „Traube Tonbach“ gearbeitet? Gibt es bei Ihnen heute Einflüsse aus der badischen Küche?
Bau: Baden ist, auch nachdem ich 21 Jahre weg bin, noch Heimat. Die Wurzeln sind geblieben. Ich bin ja ein klassisch- französisch ausgebildeter Koch, da ist in meiner täglichen Arbeit leider nicht mehr viel von der badischen Küche geblieben. Bei mir ist dann im Laufe der Jahre sehr intensiv das japanische Element dazu gekommen. Klar, denke ich oft ans Badische zurück. Ich stamme aus einer Großfamilie und bin es gewohnt gewesen, beim Besuch meiner Oma Sauerbraten mit breiten Nudeln oder eingelegten Hasen zu essen. Das hat sie am Holzofen gemacht. Am Sonntag gab es immer Markklößle-Suppe. Damit bin ich aufgewachsen. Das ist eine sehr deftige und rustikale Küche.

 Peter Hagen-Wiest

Was war schwieriger für Sie: Die drei Michelin-Sterne zu erreichen oder sie zu verteidigen?
Bau: Für mich persönlich war es sicherlich schwieriger, diese Sterne zu erreichen. Ich war gerade 34, als ich die drei Sterne hatte. Ich bin bis heute der jüngste Deutsche, der drei Sterne erreicht hat. Damals haben wir von null auf zwei Sterne 19 Monate gebraucht, das war wirklich absoluter Rekord in Deutschland. Es war extrem anstrengend und schwierig. Der Druck auf mich war riesig und wir haben die drei Sterne nun 14 mal in Folge bestätigt ... dennoch muss ich jeden Tag Volldampf geben. In 21 Jahren habe ich keinen Tag gefehlt. Als die Kinder auf die Welt kamen, bin ich kurz ins Krankenhaus zu meiner Frau und später wieder in der Küche gestanden. Es gibt wenig Privatleben. Und: Bei Erfolg gibt es immer auch viel Neid.

Was gefällt Ihnen im Europa-Park?
Bau: Ich bin sehr beeindruckt von der Leistung der Familie Mack. Die gastronomischen Projekte sind großartig. Ich habe vor dieser Unternehmerfamilie großen Respekt. Ich habe das große Glück gehabt, den Europa-Park ein Leben lang zu begleiten, seit ich ein kleiner Bub war. Und heute sehe ich das bei meinen Töchtern, die 18 und 21 sind, und merke dabei, wie der Europa-Park gewachsen ist. Als ich zum ersten mal in den Europa-Park gekommen bin, da waren die Wildwasserbahn und die schweizer Bobbahn die absoluten Megaattraktionen. Da ist inzwischen doch viel dazu gekommen. Unser Team stammt übrigens aus ganz Europa. Die lieben den Park und alle wollen dahin. Da läuft für mich ein Film ab. Ich war schon als Kind ein Fan. Jetzt nach vielen Jahren sind wir gemeinsam mit meinen Töchtern „Silver Star“ gefahren. Das ist einfach Klasse – etwas ganz Besonderes.

Horst Koppelstätter