Aus Waldkirch nach Florida

Mit einem Spinning-Coaster für den Themenpark „Busch Gardens“ in Florida setzt Mack Rides seinen außergewöhnlichen Innovationskurs fort

Florida gilt als das Mekka der Freizeitparks. Bereits in den 1930er und 1940er Jahren entstanden in dem US-amerikanischen Sonnenstaat
erste Vergnügungsparks, heute weist wohl keine andere Region auf der Welt eine derartige Dichte an Themen-, Familien- und Wasserparks auf. Allein in Orlando gibt es rund 15 Freizeitparks, so unter anderem als die bekanntesten das „Walt Disney Resort“, „SeaWorld“ und das „Universal Orlando Resort“. Die Fülle an Freizeitparks führt auch dazu, dass man dem Namen Mack Rides in Florida quasi auf Schritt und Tritt begegnet, da dort bereits etliche Freizeitparkattraktion von der Schwarzwälder Ideenschmiede ihre spaßigen Runden drehen – darunter die mehrfach ausgezeichnete Wasserbahn „Dudley Do Right`s Ripsaw Falls“ im Freizeitpark „Islands of Adventure“. In diesem Sommer ist im Themenpark „Busch Gardens“ in Tampa Bay noch eine weitere Attraktion „Made by Mack Rides“ dazugekommen – und was für eine: Mit „Cobra’s Curse“ beziehungsweise „Fluch der Kobra“ verwickelt Mack Rides die Passagiere in eine Begegnung Auge in Auge mit einer rund 25 Meter hoch aufragenden Kobra.

Die gewaltige Kobra-Figur reckt sich weit sichtbar in den Himmel – bereit, eine riesige Beute zu verschlingen. Ihr Zorn kommt nicht von ungefähr, denn Archäologen haben den legendären Tempel des ägyptischen Schlangenkönigs „Venymyss“ freigelegt – dies bildet die Hintergrundgeschichte für den Ritt durch die Ausgrabungsstätte. Erst in letzter Sekunde legen sich die Passagiere in die Kurve und entkommen der Kobra. „Cobra’s Curse“ besticht aber nicht nur mit ihrer comicartigen Kulisse, sondern weist zudem innovative technische Finessen auf. Während der dreieinhalbminütigen Fahrt schlängeln sich die Passagiere in einem Spinning-Coaster um die angriffslustige Schlange, also in einer Bahn, bei der sich die einzelnen Wagen um ihre eigene Achse drehen.

Ein besonderer Clou der Bahn, die für die ganze Familie geeignet ist und auf mehr als 60 Stundenkilometer beschleunigt, ist ein Lift, der die Abenteuerreisenden auf Augenhöhe mit der Kobra bringt. Zudem kommt laut Mack-Rides-Geschäftsführer Christian von Elverfeldt ein für Spinning-Coaster neuartiges, patentiertes Steuersystem zum Einsatz. Es ermöglicht Drehbewegungen in unterschiedliche Richtungen – zum einen kontrolliert, zum anderen nach Gewichtsverteilung. Keine Runde gleicht daher der anderen.

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„Cobra’s Curse ist der dritte Prototyp, den wir 2016 realisieren“, erklärt der Geschäftsführer. Drei Prototypen in so kurzer Zeit – von Fachleuten der Freizeitparkindustrie wird dieser Innovationskurs als geradezu „atemberaubend“ eingestuft. „Amerika ist immer noch der wichtigste Markt der Welt“, betont von Elverfeldt, der das neben dem Europa-Park zweite Unternehmen der Familie Mack seit einem Jahrzehnt leitet. „Bis vor nicht allzu langer Zeit wurde uns dort gar nicht zugetraut, dass wir auch große Achterbahnen bauen können.“ Doch dieses Vorurteil ist längst gekippt, Mack Rides ist in den USA stark im Kommen: „In den nächsten Jahren verwirklichen wir dort zahlreiche Projekte“, kündigt von Elverfeldt an.

von Christoph Ertz