Wasser sparen und weniger Energie

Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden von Hansgrohe, Hans Jürgen Kalmbach

Die Hansgrohe Group mit Sitz in Schiltach im Landkreis Rottweil in Baden-Württemberg ist Weltmarktführer in Innovation, Design und Qualität der Bad- und Küchenbranche. Die Produkte entstehen in Zusammenarbeit mit namhaften Architekten und Produkt-Designern wie Philippe Starck, Antonio Citterio, Patricia Urquiola oder Phoenix Design. Sie werden in über 140 Ländern nachgefragt und finden sich in Top-Hotels wie auch im 
Europa-Park und auf Kreuzfahrtschiffen, in Kongress-Centern und in Messehallen sowie in Privathäusern.


emotional pur sprach mit dem Vorstandsvorsitzenden Hans Jürgen Kalmbach.

Ihr Unternehmen ist Marktführer bei Badarmaturen und Duschen. Ihr Unternehmen ist Marktführer bei Badarmaturen und Duschen. Wie ist es gelungen, mitten im Schwarzwald einen weltweit so erfolgreich agierenden Konzern aufzubauen?
Hans Jürgen Kalmbach: Die Unternehmensgeschichte von Hansgrohe begann im Jahr 1901: Damals gründete der Tüftler Hans Grohe im Schwarzwaldstädtchen Schiltach einen Handwerksbetrieb für Metalldrückwaren. Eine seiner Spezialitäten: Blechbrausen für das in Mode kommende Hausbad. Damit legte er den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte, die sich bis heute fortsetzt.Innovativ sein heißt, vom Menschen zum Produkt hin zu denken. Was wollen Verbraucher? Welche Produkte nützen ihnen, welche finden sie schön? Diese Fragen stellte sich schon Gründervater Hans Grohe und sie treibt unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch heute an. Heute sind es Ideen wie „Hansgrohe Select“, mit der man Armaturen und Brausen intuitiv per Knopfdruck steuert. Oder bedienerfreundliche Kombinationen aus Küchenarmaturen und Küchenspülen. Oder atemberaubende Traumbäder von „Axor“, die gemeinsam mit Top-Designern realisiert werden. Dieser Innovationsgeist ist es, der uns so erfolgreich hält.

Wo sehen Sie weitere Geschäftsfelder, in welche Richtung wollen Sie Hansgrohe in Zukunft steuern?
Kalmbach: Bei Hansgrohe beschäftigen wir uns mit dem Element Wasser. Wir bringen Wasser in Form, das treibt uns jeden Tag an. Wasser finden Sie bei sich zu Hause primär im Bad und in der Küche. Hier bieten wir bereits heute eine Vielzahl von Produkten für unsere Kunden an und dennoch gibt es neben Duschen, Armaturen und Accessoires Raum für noch mehr.
Nehmen Sie als Beispiel Ihre Dusche: Mit dem digitalen Duschsystem RainTunes unserer Marke „Hansgrohe“ vernetzen wir Wasser, Licht, Ton und Duft zu einem ganzheitlichen Wassererlebnis für alle Sinne. Im Mittelpunkt steht der Mensch. Sehen, Hören, Riechen und Fühlen: Individuelle Stimmungen und Bedürfnisse bestimmen das Duscherlebnis. Das ist mehr als eine Kopf- oder Handbrause. Dieser ganzheitlichen Betrachtung von Lösungen für die Menschen gehört die Zukunft und dahin steuert auch Hansgrohe. 

Innovativ: Das digitale Duschsystem RainTunes vernetzt Wasser, Licht, Ton und Duft.

Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht künftig das Thema Schonung von Ressourcen, speziell in Ihrem Bereich, also Stichwort Wassersparen?
Kalmbach: Elementar und absolut zwingend. Aber nicht nur künftig, das war es schon immer. Bereits in den 1980er Jahren entwickelte Hansgrohe als einer der ersten Hersteller in der Sanitärbranche Produkte, die dabei helfen, Wasser und Energie zu sparen. Gleichzeitig haben wir begonnen, in unseren Betrieben möglichst umweltschonend und nachhaltig zu produzieren. So haben wir bereits Anfang der 1990er auf Sonnenenergie gesetzt und unser Werk in Offenburg mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Heute sind Maßnahmen, die die ökologische und soziale Nachhaltigkeit sichern sollen, bei Hansgrohe entlang der gesamten Wertschöpfungskette verankert. Das reicht von unseren umweltfreundlichen Produkten bis hin zu ressourcenschonenden Fertigungsprozessen. Unsere Technologien wie „EcoSmart“ oder „CoolStart“  senken automatisch den Verbrauch von Wasser und Energie bei unseren Kunden – und das Tag für Tag.

Wie ist der Stand der Technik bei wassersparenden Armaturen?

Kalmbach: Wassersparende Armaturen sind bei Hansgrohe schon seit Jahrzehnten ein ganz großes Thema. Wir haben bereits 1987 eine Eco-Handbrause namens „Mistral“ auf den Markt gebracht. Sie senkte den Wasserverbrauch um 50 Prozent und machte Hansgrohe zum „grünen“ Branchenvorreiter. Seit 2007 laufen alle unsere wassersparenden Armaturen und Brausen unter dem Label „EcoSmart“. Brausen und Armaturen von Hansgrohe, die mit „EcoSmart“-Technologie ausgestattet sind, verbrauchen bis zu 60 Prozent weniger Wasser als herkömmliche Produkte. Zudem führt der geringere Warmwasserverbrauch zu sinkendem Energiebedarf.  


Können Sie konkrete Beispiele nennen?
Kalmbach:
Gerade auch für den Europa-Park ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Entscheidungskriterium. Denn die Waschtischarmaturen der Marken „Axor“ und „Hansgrohe“ verbrauchen maximal fünf Liter Wasser in der Minute. In den Duschen der Hotels im Europa-Park werden ausschließlich „EcoSmart“-Varianten eingesetzt, das heißt, der Wasserverbrauch liegt hier bei maximal neun Litern in der Minute. Das spart nicht nur Wasser, sondern auch Energie. 


Wie sehen Sie die Partnerschaft mit dem Europa-Park?
Kalmbach: Kooperativ und extrem vertrauensvoll und zugleich höchst professionell. Die Partnerschaft zwischen Hansgrohe und dem als weltweit besten Freizeitpark ausgezeichneten Europa-Park besteht schon seit vielen Jahren. Die jetzt sechs Hotels des Parks sind mit Produkten der Marken „Axor“ und „Hansgrohe“ ausgestattet. 2010 eröffnete die „Lítill Island Hansgrohe Kinderwasserwelt” im Isländischen Themenbereich und begeistert seither junge Besucher aus aller Welt. Wir sind schon gespannt, welche weiteren Projekte wir zusammen mit dem Europa-Park umsetzen dürfen. Zudem vertreten beide Unternehmen sehr ähnliche Philosophien und die Werte, die unsere Unternehmensleitungen vertreten, wie zum Beispiel Familienorientierung, Team, Vertrauen, Leidenschaft und Wertschätzung, liegen auch nah beieinander.

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Haben Sie die neue Wasserwelt Rulantica schon getestet?
Kalmbach: Selbstverständlich, ich durfte Rulantica als „Testbader“ bereits eine Woche vor der offiziellen Eröffnung erleben. Highlights gab es einige – meine Liege blieb zum Beispiel den ganzen Tag unbelegt. Aber im Ernst: Das Konzept ist einfach wunderschön, der Besucher findet sich in einer fantastischen Themenwelt wieder. Ich komme mit der Familie auch privat gerne nach Rulantica.

Was schätzen Sie persönlich besonders im Europa-Park?
Kalmbach: Mit meiner Familie, ich habe zwei kleine Kinder, bin ich gerne im Europa-Park. Uns begeistern die unterschiedlichen Themenwelten, die bis ins kleinste Detail umgesetzt werden. Die Besucher, ob groß oder klein, können hier unvergessliche Tage erleben, mit unglaublichen Eindrücken und Erlebnissen.

Von Horst Koppelstätter