Stellen Sie sich vor, Sie hängen in 32 Metern Höhe in der Luft. Für ein paar Momente. Fast scheint es so wie bei einem Astronauten vor dem Raketenstart ins All. Doch Ihr Blick ist nicht zum Himmel gerichtet, sondern auf den Boden. Und dorthin stürzen Sie nach den hängenden Momenten – aber keine Bange: Sie befinden sich in der festen Spur der neuen Katapult-Achterbahn von Mack Rides für den Freizeitpark Dreamworld in der Nähe von Brisbane. Der Coaster bringt ein „Snowboard-Feeling“ nach Australien. Denn zum spektakulären Layout der neuen Bahn gehört ein Element, das man unter anderem auch aus dem Wintersport kennt – eine Halfpipe. Wie in einer U-förmigen Schanze werden die Gäste zu Beginn der Fahrt vor- und rückwärts beschleunigt, bis die Bahn schließlich den Aufstieg zur restlichen Strecke überwindet. „In unserer Branche gibt es einen Trend zu Halfpipes, den wir mit angeschoben haben“, erklärt Mack-Rides-Geschäftsführer Christian von Elverfeldt. „Als einer der ersten haben wir das Halfpipe-Prinzip schon 2017 für die Achterbahn „Star Trek: Operation Enterprise“ im Movie-Park Bottrop verwendet. Dieses Rauf und Runter gibt den Fahrgästen ein besonders dynamisches Gefühl.“
Mitführend in der Königsdisziplin
Unterdessen ist die Halfpipe längst nicht der einzige rasante Strecken-Abschnitt der Achterbahn in Australiens größtem Freizeitpark. Der Coaster basiert auf dem Grundmodell des „Blue Fire“ im Europa-Park. Er weist dazu einige besondere Wendungen auf. So hat er statt einem Abschuss gleich drei Brems- und Beschleunigungsvorgänge. Als erste Achterbahn in der südlichen Hemisphäre verfügt der Dreamland-Coaster somit über einen Dreifachabschuss. Auch die Halfpipe ist in diesem Teil der Erde eine Neuheit. Die Bahn katapultiert die Fahrgäste durch eine mehr als 1.300 Meter lange Strecke, bei der eine Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern erreicht wird. Insgesamt erleben die Passagiere fünf Überkopf-Elemente, darunter einen imposanten Looping, der durch den höchsten Streckenpunkt von 39 Metern führt. Als weiteres Highlight ist der letzte Wagen des Zuges mit einer Drehgondel ausgestattet, in der sich die Gäste während der Fahrt um die eigene Achse drehen können. „Dies sorgt besonders in den Überkopf-Abschnitten für aufregende Fahrbewegungen“, sagt von Elverfeldt. Nur eine weitere Bahn besitzt bislang ein solches System von Drehgondeln – „Time Traveler“ im US-amerikanischen Freizeitpark „Silver Dollar City“. Die Bahn stammt ebenfalls von Mack Rides.
Erst vor einem Jahrzehnt begann die Ideenschmiede aus Waldkirch mit dem Bau großer Achterbahnen. Die Dreamworld-Bahn wird von Fachleuten unter den weltweit besten neuen Freizeitpark-Attraktionen gelistet und ist seither bereits der neunte Coaster, der basierend auf den Grundprinzipien des „Blue Fire“ von Mack Rides unter anderem auch schon in die Vereinigten Arabischen Emirate sowie nach China und Russland verkauft wurde. „Wir haben uns auch in dieser Königsdisziplin längst als einer der Weltmarktführer etabliert“, betont von Elverfeldt.