Luxemburger lieben Europapark

Was teilen die Luxemburger Schauspieler Désirée Nosbusch und Tommy Schlesser mit unzähligen Landsleuten aus dem EU-Gründungsland? Ihre Leidenschaft für den Europa-Park

Die Luxemburger und der Europa-Park bilden eine perfekte Dualität. Ein gutes Stück Europa wird durch die Luxemburger, die 1986 als bisher einziges Volk den Internationalen Karlspreis zu Aachen als „Vorbild und Beharrlichkeit auf dem Weg zur Einheit Europas“ erhielten, nach Rust hineinkomplimentiert. „So wie Luxemburg in der Mitte Europas liegt, so befindet sich auch der ‘Luxemburger Platz’ an der Schnittstelle anderer Themenländer: ein Wegkreuz, das Menschen und Länder miteinander verbindet. Mit dem ‘Luxemburger Platz’ bekam der Europa-Park die europäische Seele hinzu“, so Europa-Park-Inhaber Roland Mack, der sich gerne daran erinnert, als Kind an der 1340 gegründeten Luxemburger Kirmes, der sogenannten Schobermesse, teilgenommen zu haben: „Hier stand die erste mobile Holzachterbahn, später die größte Familienachterbahn. Ich bin auch besonders gern nach Luxemburg gefahren, weil unsere engen Freunde Karl und Mali Bornhäuser jahrzehntelang auf der Schobermesse eine Gokartbahn betrieben. Das war immer ein großer Spaß, sie zu treffen.“

Die Luxemburger fühlen sich im Europa-Park zu Hause

„Die Besucher aus Luxemburg fühlen sich im Europa-Park wie zu Hause, weil wir Luxemburger uns sehr europäisch fühlen. Wir sind es gewohnt, in 20 Minuten über die Grenzen unseres Landes in Deutschland, Frankreich oder Belgien zu sein. Und im Europa-Park ist man ja ebenfalls sehr schnell in einem anderen europäischen Themenland!“, erklärt Luxemburgs Familienministerin Corinne Cahen, die jedes Jahr mit ihrer Familie den Freizeitpark an der deutsch-französischen Grenze besucht. „Rust ist in zweieinhalb bis drei Stunden vom Großherzogtum aus zu erreichen. Das ist eine überschaubare Distanz. Der Park könnte natürlich noch näher an Luxemburg liegen! Viele Luxemburger schätzen das gute Preis-Leistungsverhältnis im Themenpark sowie das hervorragende gastronomische Angebot“, ergänzt die Parteipräsidentin der Luxemburger Liberalen, die sehr gerne mit 3D-Brille ausgestattet Achterbahn fährt.

„Im Europa-Park gefällt mir einfach alles“

„Luxemburg passt perfekt in den Europa-Park“, betont auch die aus Luxemburg stammende Schauspielerin Désirée Nosbusch, die nicht nur als Ehrengast an der Eröffnung des Lux-emburger Platzes im Juni 2016 teilgenommen hatte, sondern regelmäßig in den Ruster Park kommt: „Im Europa-Park gefällt mir einfach alles. Die vielen Attraktionen, das gelebte Miteinander, das Konzept, aber eines steht ganz besonders im Vordergrund: die Herzlichkeit der Inhaberfamilie Mack und aller Mitarbeiter. Das ist wohl ein entscheidender Faktor für den Erfolg. Vor dieser Leistung habe ich große Hochachtung. Ein afrikanisches Sprichwort sagt: ‘Man braucht das ganze Dorf, um ein Kind zu erziehen.’ Ich sage: Es braucht die ganze Familie Mack, um so ein Großprojekt zu stemmen wie den Europa-Park.“

„Ich hatte mich sofort in den Park verliebt“

Die Leidenschaft für den Europa-Park teilt die „Bad Banks“-Darstellerin mit ihrem Schauspielerkollegen Tommy Schlesser, der jüngst in der ZDF-Serie „Das Traumschiff“ an der Seite von Florian Silbereisen zu sehen war. Der Luxemburger Schauspieler ist wie Désirée Nosbusch – und viele weitere Luxemburger – Wiederholungstäter in Sachen Europa-Park. „Der Europa-Park ist klassisch und modern zugleich. Der Park hat den Charme eines traditionellen Freizeitparks, dem es gelingt, sich stets neu zu erfinden. Außerdem schätze ich sehr, dass der Europa-Park ein Familienunternehmen ist, das hervorragend geführt wird“, erzählt der 30-jährige Tommy Schlesser, der erstmals den Europa-Park im Jahr 2007 mit seiner damaligen Schulklasse besuchte. „Ich weiß noch, dass ich gleich dreimal hintereinander mit dem ‚Silver Star’ fuhr. Ich hatte mich sofort in den Park verliebt“, erinnert sich 
Tommy Schlesser, der gerne im Restaurant „FoodLoop“ speist – „weil es Spaß macht“. Neben „Silver Star“ gehören „Blue Fire“ und „Wodan“ zu den Lieblingsfahrgeschäften des Schauspielers, der im März 2020 sein Debüt in der ZDF-Reihe „Inga Lindström“ feiern konnte.

Patrick Michaely mit seinen Geschwistern im Europa-Park im Jahr 1984.

„Der Familie Mack gelingt es, die Besucher in eine Welt voller Emotionen eintauchen zu lassen“

Der Europa-Park liegt sozusagen in der DNA der Luxemburger, die bereits in zweiter Generation in den 1975 von der Familie Mack gegründeten Freizeitpark kommen. So auch Patrick Michaely, Kommunikationschef des Naturhistorischen Museums in Luxemburg, der mit seinen zwei Kindern (zehn und 14 Jahre alt) jährlich für drei Tage den Europa-Park besucht und im Hotel Resort übernachtet. „Als wir in den 1970er und 1980er Jahren mit unseren Eltern im Schwarzwald Urlaub machten, gehörte der Europa-Park zum Unterhaltungsprogramm für uns Kinder dazu“, erinnert sich der heute 50-Jährige. Danach sei er 20 Jahre nicht mehr in der Gegend gewesen.

Patrick Michaely hat den Europa-Park längst für sich und seine Familie wiederentdeckt – und seine Begeisterung überträgt sich mittlerweile auf seine beiden Jungs Sami und Elias, die regelrecht zu Achterbahnexperten mutierten. „Es erfüllt einen mit viel Freude zu sehen, wie die Kinder den Fahrgeschäften im Park entgegenfiebern“, so der Familienvater, der ein Faible für die Detailverliebtheit der Szenerien im Park hat und um deren Einfluss aufs Besuchererlebnis weiß. Als magischer Ort bezeichnet er den 2014 eröffneten Stahlachterbahn-Darkride-Hybrid „Arthur“. „Der Familie Mack gelingt es, die Besucher in eine Welt voller Emotionen eintauchen zu lassen. Für mich ist der Europa-Park der schönste Freizeitpark, wo jede Ecke zum Verweilen einlädt“, so Patrick Michaely.

„Der Familie Mack gelingt es, die Besucher in eine Welt voller Emotionen eintauchen zu lassen“

Rust ist das Ausflugsziel der Messdiener aus dem Großherzogtum

Seit nunmehr vier Jahrzehnten ist der Europa-Park eines der beliebtesten Ausflugsziele für Messdiener aus Luxemburg.  Auch wenn der Luxemburger Diözesanseelsorger der „Lëtzebuerger Massendénger“, Jean-Pierre Reiners, erstmals im Alter von zwölf Jahren mit einem Kinderchor aus dem Süden Luxemburgs den Freizeitpark im Schwarzwald besuchte, so kehrt er Anfang der 2000er Jahre als Kaplan mit einer Schar Messdiener nach Rust zurück. Seitdem kommt der 46-jährige Geistliche jedes Jahr in Begleitung von Messdienergruppen in den Europa-Park.

Jean-Pierre Reiners, Diözesanseelsorger der Luxemburger Messdiener

„In dieser komplett anderen Welt des Freizeitparks bekommt man einen völlig anderen Bezug zu den Kindern und Jugendlichen. Durch die gemeinsam verbrachte Zeit im Europa-Park wächst die Messdienergruppe stärker zusammen“, so Jean-Pierre Reiners, der auf jedes Fahrgeschäft in Rust geht. Interessante Begegnungen und Diskussionen im Europa-Park förderten den Gemeinschaftsgeist, berichtet der Geistliche, so sehr, dass viele Jugendliche den Tag im Europa-Park mit einem Gottesdienst oder einem religiösen Impuls beginnen wollen. „Die spirituelle und die weltliche Dimension kommen in Rust auf wunderbare Weise zusammen. Auch schätze ich das soziale Engagement der Familie Mack“, unterstreicht Reiners, der freundschaftlich mit dem Europa-Park-Diakon Andreas Wilhelm verbunden ist. Dank der „Kirche im Europa-Park“ schafft der Freizeitpark auch spirituelle Räume, die von den Altardienern aus dem Großherzogtum angenommen werden. Für September 2020 ist ein großes Messdienertreffen aus Luxemburg und den Nachbarregionen im Europa-Park geplant.

Der „Luxemburger Platz“ steht als Ikone des letzten noch bestehenden Großherzogtums Europas, wo die ehemalige Festungsstadt Luxemburg neben Brüssel und Straßburg als eine der drei europäischen Hauptstädte fungiert. „Das europäische Miteinander wurde bei uns schon immer gelebt“, betont Désirée Nosbusch. „Ich habe Diskussionen in anderen Ländern darüber, welche Nationalitäten in ein Land gehören und welche nicht, nie verstanden. Bei uns war das kein Thema und so ist es hier im Europa-Park auch.“

von Marc Jeck