Lachen als Sprache

Roland Mack sprach bei der „Kanzelrede“ in der vollbesetzten Donaueschinger Stadtkirche St. Johann über Werte, Mut, Risikobereitschaft und das Familienunternehmen Mack

In jedem Spaß steckt ein Körnchen Wahrheit. Europa-Park-Chef Roland Mack erzählt bei Interviews mit Journalisten oftmals davon, dass ein Theologiestudium am Beginn seiner beruflichen Laufbahn durchaus eine Option gewesen wäre. „Der Herr der Achterbahnen“ als Pfarrer? Schwer vorstellbar, würden viele sagen, doch Roland Mack sagt verschmitzt: „Manchmal bin ich als Chef von über 5.000 Mitarbeitern mehr Seelsorger als Manager.“ Wie auch immer, es ist anders gekommen, Roland Mack studierte erfolgreich Maschinenbau und gründete schon im Alter von 23 Jahren mit seinem Vater Franz Mack den Europa-Park.

Nun schaffte es Roland Mack doch noch zu einer Predigt in der Kirche. Der Unternehmenschef war Gast der renommierten Gesprächsreihe „Kanzelrede“ in der katholischen Pfarrkirche St. Johann in Donaueschingen. Das prächtige Bauwerk mit Doppelturmfassade im Stil des böhmischen Barock wurde 1747 vollendet. Die beiden Türme gelten als Wahrzeichen der Stadt. Nun also predigte der Mann, der Millionen von Kindern und Familien glücklich gemacht hat, hier von der historischen Kanzel, die im ganzen Land als besonderes Schmuckstück gilt. Vor ihm waren hier schon mehrere Ministerpräsidenten, Erzbischöfe, Bundesverfassungsrichter und Unternehmenschefs aufgetreten. Der Erlös der Abende fließt in die Renovierung der Kirche.

Roland Mack gab einen sehr offenen Einblick in das Familienunternehmen Mack, das er nun in siebter Generation führt. Es sind Faktoren wie Mut, Neugierde, Fleiß, Risikobereitschaft und auch Disziplin, die den Erfolg ausmachen. Aber auch das Vertrauen zu den Mitarbeitern und das große soziale Engagement machen die Besonderheit eines erfolgreichen Familienunternehmens aus. Roland Mack erntete lang anhaltenden Beifall und der Gastgeber, Pfarrer Erich Loks sprach davon, dass Roland Mack mit seinem Europa-Park auf die Menschen einen „ganz besonderen Zauber“ ausübe. Der Berichterstatter des Südkurier fasste den Abend so zusammen: „Roland Mack war ein bescheiden auftretender Treuhänder eines Erfolgsmodells.“ Auch das ist Roland Mack: Mit 70 konnte er noch die Rolle eines Pfarrers auf der Kanzel testen.