Die Stimme geflüchteter Frauen

„Radio Regenbogen Sonderpreis“ für Frauenaktivistin Fatuma Musa Afrah / Ehrung durch den früheren Bundespräsidenten Christian Wulff

Mitten im festlichen Abend des „Radio Regenbogen Award“ im Europa-Park, geprägt von Musikstars und Sportlegenden, wird es plötzlich still in der mit 1.600 Gästen vollbesetzten Europa-Park Arena: Der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff zeichnete die engagierte Frauenrechtlerin Fatuma Musa Afrah mit dem „Radio Regenbogen Award“ aus. Wird in den Fernsehnachrichten oder in der Presse über Flüchtlinge berichtet, so prägen vor allem Männer das Bild. Frauen, die vor Krieg und Terror flüchten, kommen in der Berichterstattung nur selten vor. Die wenigsten von ihnen erzählen ihre Geschichte. Die Aktivistin Fatuma Musa Afrah will das ändern.

Laudator, Alt-Bundespräsident Christian Wulff, überreichte ihr den Sonderpreis: „Mit ihrem Verein United Action, aber auch auf internationalen Konferenzen, in Gesprächen mit Politikern und im Rahmen humanitärer Hilfsprojekte, gibt Fatuma Musa Afrah geflüchteten Frauen Halt und eine Stimme. Ihr Ziel ist eine moderne, offene Gesellschaft, gleiche Rechte für Mann und Frau – und ein Miteinander für mehr Menschlichkeit.“ Die 30-Jährige weiß, wovon sie spricht. Sie flüchtete selbst vor fünf Jahren aus Kenia, wo sie als Somalierin in einem der größten Flüchtlingscamps der Welt lebte. Heute ist sie in Berlin zuhause.

Im Herbst gründete sie mit dem Verein „United Action“ ihre eigene Beratungs- und Hilfsorganisation und tourt als Rednerin, Beraterin und Aktivistin durch Brandenburg, um geflüchtete Frauen in ländlichen Regionen zu unterstützen.

Engagiert und voller Power rief sie den Gästen zu: „Ich hoffe, bald noch mehr Frauen zu sehen, die aufstehen und ihre Rechte einfordern. In dieser Hinsicht bewundere ich, wie die deutschen Frauen für ihre Rechte gekämpft haben und das noch immer tun. Ich bin froh, hier zu sein, mehr und mehr darüber zu lernen, um andere schutzlose Frauen, die Hilfe brauchen und oft vergessen werden, zu unterstützen. Ich bin glücklich und stolz, eine Frau zu sein, das sollten alle Frauen sein.“

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