Beschleunigung wie in der Achterbahn

Zuschauer halten den Atem an: Die zweitbeste Klippenspringerin der Welt Yana Nestsiarava begeistert in High-Diving-Show mit waghalsigen Sprüngen

Am Becken der Wasserattraktion „Atlantica Super-Splash“ hat sich eine Menschenmenge gesammelt, die gebannt zum Himmel schaut. In 25 Metern Höhe steht Yana Nestsiarava auf einem kleinen Brett – die zweitbeste Klippenspringerin der Welt. Langsam breitet sie ihre Arme aus. Unter ihr ein nur 3,20 Meter tiefes Becken. Nervenkitzel pur! Alle Zuschauer halten den Atem an und warten auf den Sprung. Elegant schafft Yana den Absprung und stürzt sich mit einem Salto in die Tiefe! In der High-Diving-Show „Retorno dos Piratas“ begeistert die Extremspringerin aus Weißrussland gemeinsam mit acht anderen Athleten mit einem tollkühnen Programm.

Bei einem Sprung aus 25 Metern Höhe beschleunigt der Körper auf 90 Stundenkilometer – in nur 2,5 Sekunden. Diese beeindruckende Beschleunigung übertrifft im Europa-Park nur der Katapultstart der Achterbahn „Blue Fire“. Wirklich extrem dabei ist, dass der freie Fall durch das Wasser innerhalb weniger Zehntelsekunden abrupt auf Null abgebremst wird. Yana Nestsiarava hat mit 20 Jahren mit dem Klippenspringen begonnen. „Just for Fun“, wie sie sagt. Dann kam sie nicht mehr los davon. „Es ist eine richtige Leidenschaft daraus geworden. Wenn du das einmal gemacht hat, willst du es immer wieder!“, schwärmt sie.

Der Kick ist immer wieder neu

Gemeinsam mit ihren Kollegen vollführt sie klassische Kopfsprünge, atemberaubende Synchronsprünge und Saltos. Und trotz der Anstrengung und der extrem hohen Konzentration, die für die athletischen Sprünge notwendig ist, garniert die Crew die Show mit zahlreichen komödiantischen Einlagen. Was ist das für ein Gefühl, kurz vor dem Absprung? Immer noch Adrenalin oder schon Routine? „Adrenalin pur“, sagt die Athletin aus Minsk. „Das ist ja gerade das Faszinierende daran, dass es jedesmal wieder kickt!“ Auch wenn es leicht aussieht: Das Training sei hart, berichtet Yana. „Der Körper muss super durchtrainiert sein. Ein Sprung aus dieser Höhe ist nicht ohne. Außerdem braucht man extrem viel Konzentration – nicht nur für eine perfekte Ausführung, sondern auch, um gegen die eigene Angst anzukämpfen.“ Den Europa-Park kennt sie mittlerweile gut. „Ich liebe den Park“, sagt sie,  „und ich mag die Idee mit den europäischen Themenbereichen. Auch wenn die Arbeit und das Training echt anstrengend sind – ich bin sehr, sehr gerne hier und komme immer gerne wieder.“

Ariane Lindemann