Schwarzwald

Investitionen in den Tourismus sind für alle gut

11.100 Quadratkilometer Ferienregion / 108 Millionen Tagesgäste / 38 Millionen Übernachtungen in 2018 / 4,12 Millionen Euro Jahresbudget / 12.000 Gastgeber in der Region / 6,1 Milliarden Euro Umsatz

emotional pur sprach mit dem Geschäftsführer der Schwarzwald Tourismus GmbH, Hansjörg Mair, über die weltweite Beachtung des Schwarzwaldes, die Digitalisierung und die Rolle des Europa-Park für den Tourismus im Südwesten.

Der Schwarzwald wird für Touristen aus aller Welt ständig beliebter. Warum entdecken immer mehr Menschen den Schwarzwald?
Hansjörg Mair: Er entspricht dem Klischee von heiler Welt, ist vielfältig in seiner Topografie und er kann – außer Strandurlaub – eigentlich alle Bedürfnisse und Wünsche der Gäste bedienen. Und das für fast alle Altersgruppen.

Wie stark stehen Familien im Mittelpunkt Ihrer Bemühungen?
Mair: Wir haben ein eigenes Themenmanagement „Familienurlaub“ eingerichtet, bauen das Wanderangebot für Familien aus, haben viele familienfreundliche Gastgeber und Betriebe, wie zum Beispiel das Europa-Park-Resort.

Wenn Sie einem Gesprächspartner weitab von Deutschland erklären müssen: Was ist der Reiz vom Black Forest? Was heben Sie heraus?
Mair: Die vielfältige Landschaft mit Wald- und Weinbergen, den Schwarzwald mit seinen Naturparken, Nationalpark und Biosphäre mittendrin, Städte wie Baden-Baden, Karlsruhe und Freiburg, die Nähe zur Schweiz, zu Frankreich und zum Bodensee, Kuckucks-Uhr, Bollenhut und „Black Forest Cake“.

Wie verändert die Digitalisierung Ihre Arbeit im Tourismus?
Mair: Wir müssen den Schwarzwald und sein breites Erlebnisspektrum auf noch mehr Kanälen promoten. Um immer dann als potenzielles Ziel aufzuscheinen, wenn jemand über Urlaub in Deutschland nachdenkt, müssen wir die touristisch relevanten Daten sehr gründlich, aber auch sehr differenziert aufbereiten und für jeden Kanal abrufbar vorhalten.

Wieviele Arbeitsplätze hängen am Tourismus im Schwarzwald und von welchem Jahresumsatz sprechen wir?
Mair: Der Tourismus in der Region steht für einen Jahresumsatz von mehr als 6,1 Milliarden Euro. Er bringt den Gemeinden mehr als 136 Millionen Steuereinnahmen und trägt direkt und indirekt zur Sicherung von mehr als 500.000 Arbeitsplätzen in der Region bei.

Hansjörg Mair ist seit September 2017 Geschäftsführer der Schwarzwald Tourismus GmbH. Der gebürtige Südtiroler leitete zuvor den Tourismusverband von Südtirols Süden in Bozen. Er studierte nach seinem Diplom als Touristikkaufmann an der Universität St. Gallen Destinationsmanagement. In seiner Freizeit widmet er sich Outdoor-Sportarten, fährt Harley,
schätzt gutes Essen und Trinken sowie Design und Architektur.

Welche Rolle spielt der Europa-Park für den Erfolg des Schwarzwald-Tourismus?
Mair: Er ist nicht nur eines unser weit über Deutschland hinaus bekannten Erlebnisangebote, sondern mit seinen Hotels auch der wichtigste Übernachtungsbringer für die Region. Zugleich ist der Park wichtiges Ausflugsziel für unsere Gäste und Ziel von Millionen Tagesgästen aus Deutschland, der Schweiz, Frankreich und anderen Ländern Europas.

Sie kommen aus Südtirol: Was haben der Schwarzwald und Südtirol für Gemeinsamkeiten?
Mair: Die Bandbreite von Natur, Kultur und Kulinarik ist – mit Vorteil für den Schwarzwald – durchaus vergleichbar. Ebenso die aufgeschlossene Mentalität und genussorientierte Lebensweise in weiten Teilen der Region.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten: Was wünschen Sie sich für den Tourismus im Schwarzwald?
Mair: Dass die Schwarzwälder den Tourismus noch mehr wertschätzen und die Touristiker stolzer auf das Erreichte und auf die starke Marke Schwarzwald sind. Aber auch, dass es uns gelingt, die Region in ihrer Einzigartigkeit und ihre Attraktivität für die Einwohner zu bewahren. Von Investitionen in den Tourismus müssen alle profitieren.