Grandioser Brutplatz

Der Europa-Park Golfclub Breisgau beherbergt eine „Schwalbenkolonie“

Der Hunger dieser Kinder scheint unstillbar. Die Eltern sind jedenfalls unablässig in Bewegung, um Nahrung herbeizuschaffen. Bei der etwas abgelegenen Bahn 17 des Europa-Park Golfclubs Breisgau in Herbolzheim-Tutschfelden herrscht daher in den warmen Monaten meist ein Kommen und Gehen. Bereits seit 2005 besteht dort eine „Schwalbenkolonie“. In manchen Jahren nisten darin weit mehr als 200 Uferschwalben. Sie gelten als die kleinste aller einheimischen Schwalbenarten und zählen zu den gefährdeten Brutvögeln. Im Flug sind die sehr wendigen Vögel gut erkennbar an ihrer weißen Unterseite und ihrer zierlichen Gestalt.

Bei der Errichtung des Golfplatzes wurde eine Hohlgasse gegraben, die von künstlich aufgeschichteten, steilen Wänden aus Löss und Lösslehm eingerahmt wird. Uferschwalben lieben dieses Sediment und graben in die Wände bis zu 70 Zentimeter lange Brutplätze. Naturschützer nennen die Golfanlage des Europa-Park daher „Baden-Württembergs ungewöhnlichster Uferschwalbenbrutplatz“. Auch der Bienenfresser – einer der buntesten Vögel Europas – benötigt steile Löss- oder Lehmwände, in die er seine sogar über einen Meter langen Brutröhren gräbt. Doch wie verträgt sich die Vogelaufzucht mit der Golfleidenschaft der Menschen? Sehr gut! Selbst wenn bei schönem Wetter viele Golfer auf ihrem Parcours die Hohlgasse passieren, lassen sich die Vögel davon nicht stören – der unstillbare Hunger ihrer Kinder geht immer vor.

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