Unterricht für Carlchen und Tahoua

Training mit dem Klicker hilft bei Untersuchungen der Tiere

Er macht Sitz, Platz, Männchen und rollt sich herum. Auf Ansage geht er auf „seinen“ Platz, stupst einen Ball mit seiner pelzigen Schnauze an oder folgt einem Stab im Zick-Zack- Parcours. Wenn Luchs Carlchen die Tierpflegerin Dagmar Bauer sieht, macht er sich für das Training mit dem Klicker bereit. Die schlaue Katze mit dem schönen, gepunkteten Fell und den strahlend grün-braunen Augen weiß ganz genau, worauf es dabei ankommt. „Wir klickern auch mit den Löwen und Leoparden. Aber keiner ist so clever wie Carlchen“, sagt Dagmar Bauer über ihren Schützling, den sie seit ein paar Monaten trainiert.

Tahoua hört auf die Kommandos von Tierpflegerin Dagmar Bauer.

Auch beim Training mit den Leoparden ist Konzentration gefragt. Mit „twist“ fordert Dagmar Bauer China-Leopardin Taohua zu einer Drehung nach rechts auf, die sie brav vollführt. Click – und Taohua bekommt einen Fleischhap- pen als Belohnung.
Das Prinzip des Klickertrainings kennen Haustierbesitzer vielleicht vom eigenen Hund oder der Katze. Mit Hilfe des Klickers – einem kleinen Gerät, das ein akustisches Signal erzeugt – wird die erwünschte Verhaltensweise des Tieres verstärkt.
Ein Ziel ist es, Löwen, Leoparden und den Luchs, wenn nötig, untersuchen zu können, ohne sie gleich betäuben zu müssen. So lassen sich Carl- chen und Taohua mittlerweile ohne Aufregung piksen. Die Tiere lernen auf diese Weise, ruhig zu bleiben, vor allem auch, wenn es um Zahn- und Gewichtskontrolle geht. 

„Natürlich bauen wir auch Vertrauen zu den Tieren auf und sie werden sinnvoll beschäftigt“, nennt die Tierpflegerin weitere Vorteile des Trainings, das auf beiden Seiten Spaß macht. Ein großes Verständnis für das Tier und sein Verhalten ist die Grundvoraussetzung für den Erfolg. Denn die Vierbeiner und allen voran Katzen haben ihren eigenen Kopf und auch mal keine so große Lust auf das Training. „Das ist dann auch in Ordnung“, sagt Dagmar Bauer. Immerhin handelt es sich um Zoo- und keine Zirkustiere.