Farben weisen den Weg

Ohne Straßenmarkierungsfarben ist das moderne Leben nicht vorstellbar | Die Farben zeigen die Leistungsfähigkeiten der Lack- und Farbenindustrie.

von Christoph Ertz

   

Den Namen Edward N. Hines wird so gut wie niemand kennen. Doch das, was auf den Amerikaner zurückzuführen ist, spielt für die Menschheit eine wahrlich wegweisende Rolle: Fahrbahnmarkierungen. Als Mitglied einer Straßenkommission schlug Hines 1911 als erster vor, auf einer neuen Straße in Detroit eine Mittellinie zur Fahrbahntrennung anzubringen. Mit der zunehmenden Motorisierung haben sich die wegweisenden Striche rund um den Globus verbreitet. So wurden bereits 1925 in Berlin offiziell weiße Markierungen zur Fahrbahn- und Fahrstreifenbegrenzung eingeführt.

Ambitionierte Eigenschaften – Leistungsfähigkeit der chemischen Industrie
Heute zeigen moderne Straßenmarkierungsfarben die ganze Leistungsfähigkeit der Farbenhersteller. Zwar ist die Farbauswahl aufgrund des Einsatzgebietes recht begrenzt im Wesentlichen auf Weiß-, Rot- und Gelbtöne. Aber aus dem weißen Pinselstrich von einst sind längst Spezialbeschichtungen mit ausgesprochen ambitionierten Eigenschaften geworden. Die Systeme sollen zugleich strapazierfähig, langlebig, umweltfreundlich, auffällig und leicht aufzubringen sein. Meist kommen heute Farben auf Kunstharzbasis (Alkydharzfarben) oder Heißplastikmaterialien zum Einsatz. Die Produkte zeichnen sich durch eine schnelle Trocknungszeit von um die 30 Minuten und hohe Belastbarkeit gegenüber Umwelt- sowie Verkehrseinflüssen aus. Um Fahrbahnstreifen auch bei Regen, Nebel und Dunkelheit gut sichtbar zu machen, werden den Markierungsfarben beispielsweise reflektierende Glasperlen beigemischt. Die Entwicklung ist längst nicht am Ende: „Fahrbahnmarkierungen werden in Zukunft noch wichtiger, da mit einem weiteren Anstieg des Verkehrsaufkommens zu rechnen ist“, erklärt etwa der Deutsche Verkehrssicherheitsrat.

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